Potsdam-Mittelmark: Funbox aus dem Depot geholt
Der Bau der Skateranlage in Caputh war eine schwere Geburt – gestern war es endlich so weit
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Schwielowsee - Skaten ist am Wasser zu Hause: Der Sport wurde in den 70er Jahren durch Surfer in Kalifornien bekannt, die ihren Wassersport mit einem manövrierfähigen Rollbrett quasi aufs Land verlegten. Jetzt gibt es auch in Schwielowsee eine kleine Skater-Anlage: Gestern wurde sie hinter dem Feuerwehrdepot im Gewerbgebiet Caputh eröffnet, die Havel ist nicht weit.
Bis es so weit war, hat es ein Weilchen gedauert: Schon seit fast zehn Jahren lagern eine „Funbox“ und zwei „Rails“ im Gemeindedepot, doch ein Standplatz für die zu verankernden Sportgeräte, die Grinden, Flips und andere Tricks und Sprünge erst möglich machen, wurde lange nicht gefunden. Die damaligen jugendlichen Initiatoren sind längst berufstätig oder studieren außerhalb. Und statt einst über 20 Skateboard-Fahrer gibt es in Caputh heute noch vier oder fünf, heißt es aus dem örtlichen Jugendklub. Gestern sorgten Sportfreunde aus Beelitz und Fichtenwalde dafür, dass es auf der neuen Anlage nicht zu leer aussah.
Aber die beiden Caputher Skater Philipp und Marcel, 17 und 19 Jahre alt, denken schon, dass das örtliche Skater-Team nun wieder wachsen wird. Das Skaten auf dem Parkplatz und an der Schule sei mit der Zeit einfach langweilig geworden, und dann waren da noch die Anwohnerbeschwerden, mit denen nun nicht mehr zu rechnen sei. Was der Anlage noch fehle, sei ein klassisches Gerät, dass sich auf fast allen Potsdamer Skater-Anlagen finde – die Halfpipe. Dennoch sei das Angebot für den Anfang schon mal ganz gut.
Rund 35 000 Euro haben die Bauarbeiten gekostet, eine Biotop-Verdachtsfläche sei „schweren Herzens“ auch noch geopfert worden, wie Ortsbürgermeister Holger Teichmann augenzwinkernd anmerkte: Auf der Brache am Sportplatz, die schon als Baustelleneinrichtung für das neue Feuerwehrdepot gedient hatte, musste auf Druck der Naturschutzbehörde sogar eine floristische Untersuchung durchgeführt werden. Ein Bauantrag war für die einfache Asphaltfläche mit den drei Erhebungen ebenso erforderlich wie eine sicherheitstechnische Abnahme. Die Bauarbeiten selbst hätten nur einen Monat gedauert, sagte Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU). Im Herbst sollen noch ein paar Sträucher gepflanzt werden.
Ursprünglich sollte die Skateranlage am alten Caputher Jugendklubhaus, dem Brauhaus vom Schloss Caputh, gebaut werden. Doch durch den Jugendklub-Umzug ins Bürgerhaus wurde der Baustart seinerzeit verhindert, im Ort war es aufgrund der Lärmschutzgesetze gar nicht einfach, eine passende Alternative zu finden, wie man sich gestern erinnerte. Nach einigem Hickhack stieß die Gemeinde auf die Fläche im Gewerbegebiet. Die Skater hatten mit dem abgelegenen Standort gestern kein Problem, und auch die vier Gäste aus Beelitz und Fichtenwalde kündigten an, öfter mal vorbeizuschauen. Henry Klix
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