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Potsdam-Mittelmark: Fünf Millionen Euro für mehr Wasser MWA investiert in Rohre und Wasserwerke

Kleinmachnow - Wenn es nach dem Deutschen Wetterdienst geht, dann war der Sommer 2010 in Deutschland einer der extremsten. Demnach landetete die sommerliche Jahresperiode unter den zehn wärmsten seit 1881.

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Kleinmachnow - Wenn es nach dem Deutschen Wetterdienst geht, dann war der Sommer 2010 in Deutschland einer der extremsten. Demnach landetete die sommerliche Jahresperiode unter den zehn wärmsten seit 1881. In der Zentrale der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH (MWA), die für die Abwasserzweckverbände „Der Teltow“ und „Mittelgraben“ zuständig ist, erinnert man sich noch gut daran. Denn es war das Jahr, in dem die Kapazitäten der Wasserversorgung in der Region an ihre Grenzen stießen. „An sehr heißen Tagen wässern die Menschen ihre Gärten“, sagt Torsten Könnemann, Ingenieur bei der MWA. Da steige der Wasserbedarf immer, das sei ganz normal.

Um solche Grenzsituationen künftig zu vermeiden, investiert die MWA mehr als 5 Millionen Euro in die Modernisierung von Wasserwerken und Altanlagen sowie in neue Rohrleitungen. „Die Einwohnerzahl im Verbandsgebiet wächst“, erklärt MWA-Chef Felix von Streit. Der höhere Bedarf müsse deshalb angepasst werden.

Vor allem im Verbandsgebiet „Der Teltow“ wird investiert, jeweils knapp 1,6 Millionen Euro in die Trinkwasserver- und die Schmutzwasserentsorgung. In Teltow und Kleinmachnow wird zurzeit die Spitzenförderung der zwei Wasserwerke erhöht. Künftig können täglich in der Spitze 6000 Kubikmeter gefördert werden. Auf 25 Jahre ist die Technik ausgelegt, die Gebäude auf 50 Jahre.

Um die Baumaßnahmen für die Einwohner so schonend wie möglich zu gestalten, werde man sich mit den Gemeinden abstimmen, so von Streit. Demnach werden Rohrsanierungen mit dem Straßenbau kombiniert, wie es unter anderem in der Potsdamer Straße in Teltow passiert ist. Gerade bei den Rohrleitungen müsse noch viel gemacht werden. „Wir haben viele alte Leitungen in beiden Verbandsgebieten“, sagt MWA-Ingenieur Torsten Könnemann.

Um neue Rohre in das bestehende Netz einzuziehen, kann auf Tiefbau weitestgehend verzichtet werden. „Erforderlich sind nur Start- und Zielbaugruben, aber kein Graben entlang der Leitungstrasse“, sagt Torsten Schmidt, Professor für Wasserwirtschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Der größte Vorteil dieser Variante sind die eingesparten Kosten, die beispielsweise durch Straßensperrungen bei Tiefbauarbeiten anfallen würden.

Durch das Altrohr werde dabei ein Berstkopf gezogen, der dieses zum Bersten bringt und die Scherben in das umgebende Erdreich presst, so Schmidt weiter. „Unmittelbar am Berstkopf angebracht ist das neue Rohr, welches nachgezogen wird.“ Laut Schmidt werde dieses Verfahren seit den 1980er-Jahren, mittlerweile von zahlreichen Baufirmen, angewandt. Nachteil ist, dass die im Boden verbleibenden Scherben des Altrohres Schmidt zufolge möglicherweise eine Umweltgefahr darstellen können.

Viele alte Trinkwasserleitungen seien aus Grauguss. Jahrelange Ablagerungen haben den Querschnitt der Rohre verringert und zugleich die Wasserqualität durch Braunfärbungen zumindest optisch beeinträchtigt. Auch die Abwasserleitungen sind von Ablagerungen betroffen, so MWA-Chef von Streit. Um Verstopfungen zu vermeiden, müssten diese Rohre ab und zu gereinigt werden, so Könnemann. Die MWA rät ihren Mitgliedern daher, beim Spülen der Toilette die Stopp-Taste nicht so schnell zu betätigen. Das Wasser, das am einen Ende gespart werde, müsse am anderen Ende verbraucht werden, um die Rohre freizubekommen, so Könnemann. sty

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