DasWAR“S: Funkspruch an Volker
DasWAR“S Warum Peter Könnicke glaubt, dass es in Köln sicherer wird In dieser Woche sind auffallend viele Rüttelplatten gestohlen worden. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich in unserem täglichen Polizeibericht über vier gestohlene Rüttelplatten geschrieben habe.
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DasWAR“S Warum Peter Könnicke glaubt, dass es in Köln sicherer wird In dieser Woche sind auffallend viele Rüttelplatten gestohlen worden. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich in unserem täglichen Polizeibericht über vier gestohlene Rüttelplatten geschrieben habe. Laut Heimwerker-Lexikon „ist die Rüttelplatte ein motorbetriebenes Werkzeug zur Untergrundverfestigung und zum Einrütteln für kleinere Flächen mit einer zu verdichtenden Aufschüttung von 40 Zentimetern“. Wow! Ich frage mich, wer so etwas klaut. Zumal die Dinger sauschwer sind. 80 Kilo und mehr. Aber, auch das habe ich gelesen, Rüttelplatten passen mitunter auf den Autorücksitz. Ich denke, die Polizei wird bald eine Soko „Rüttelplatte“ bilden. Wenn mein Kollege Volker noch da wäre, würde er der Sache tiefgründiger nachgehen. Volker hat es mit Polizeimeldungen sehr genau genommen. Wurde ein Einbruch gemeldet, ohne die Straße zu nennen, griff Volker zum Hörer und recherchierte nach. Logisch: Wenn da steht, dass bei einem Einbruch in ein Einfamilienhaus in Kleinmachnow Schmuck und Kronleuchter geklaut wurden, will man wissen, wo genau das war. Vielleicht hat ja jemand gesehen, wie jemand die Lampen aus dem Haus getragen hat und gedacht, da ziehen welche um. Wenn er aber am nächsten Tag lesen konnte, dass genau an dieser Stelle Diebe am Werk waren, dann hatte er das Volker zu verdanken. Weil Volker die Polizeipressesprecherin behelligt hat, alles so detailliert wie möglich zu schildern. Volker war leider nur ein Jahr mein Kollege. Er saß mir direkt gegenüber und manchmal war es so wie in einer Ehe: Wir teilten uns das Telefon. Und wenn ich schlecht gelaunt war, sprach ich nicht mit ihm. Wenn ich nicht wusste, wie sich ein Wort schreibt, konnte ich Volker fragen. Irgendwann hat er sogar gucken lassen, dass er Russisch kann, obwohl er an der Mosel aufgewachsen ist. Als wir letzten Freitag auf ein Abschiedsbier waren, hat er uns erzählt, dass er bei der Bundeswehr Feind-Nachrichten abgehört hat. Er hat aber nie etwas Brisantes empfangen, was uns komischerweise irgendwie beruhigt hat. Volker zieht jetzt mit seiner Familie nach Köln. Als ich vor ein paar Tagen einen Stapel Faxe aus dem Redaktionsfaxgerät zog, war darunter eine Information der Zeitschrift „Men“s Health“ für die Rubrik „Kriminalität“. Darin hieß es: Köln ist die Einbrecher-Metropole.“ In keiner anderen deutschen Stadt wird so viel eingebrochen wie in der Rhein-Metropole. 549 Einbrüche kommen auf 100000 Einwohner. Nächstes Jahr sieht die Statistik anders aus. Denn jetzt kommt Volker.
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