Potsdam-Mittelmark: Funkturm wird jenseits der B 1 aufgestellt
Stadt und Bürgerinitiative einigten sich zu Kosten
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Werder (Havel) - Fast drei Monate hat die Bürgerinitiative Plessow für einen neuen Standort des ursprünglich in der Ortsmitte geplanten Sendemasts gekämpft. Nun scheinen endgültig alle Weichen gestellt. Der für ein einheitliches Funknetz aller Rettungs- und Sicherheitskräfte notwendige Turm kann auf einem Acker jenseits der B 1 aufgestellt werden. Stadtverwaltung und Bürgerinitiative haben sich endgültig über die Aufteilung der Mehrkosten für den Standortwechsel geeinigt. Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung von gestern übernimmt die Bürgerinitiative zwei Drittel der vom Innenministerium veranschlagten 103 700 Euro, ein Drittel trägt die Stadt. So war es Mitte Oktober mehrheitlich auch von den Stadtverordneten beschlossen worden. Für ihren Anteil muss die Initiative der Stadt Bürgschaften vorlegen, die in den nächsten Tagen erwartet werden.
Ursprünglich sollte der 55 Meter hohe Betonturm, für den bereits eine Baugrube ausgehoben wurde, auf dem Gelände der bundeseigenen Zollschule im Ort aufgestellt werden. Die Plessower Einwohner waren vorab nicht informiert worden und organisierten mehrere friedliche Protestaktionen. Sie fürchteten gesundheitliche Schäden und eine Verschandelung des Ortsbildes. Wie berichtet, hatte sich das Innenministerium bereit erklärt, den Standort zu verlegen, nachdem die Bürgerinitiative eine weitreichende Kostenübernahme in Aussicht gestellt hatte. Obwohl es bereits eine rechtskräftige Baugenehmigung für den ursprünglichen Standort gab, wurden daraufhin intensive Verhandlungen zwischen Stadt, Bürgerinitiative und Innenministerium über eine mögliche Alternative geführt. Die Neuplanung war auch in den Reihen der Stadtverordneten nicht unstrittig. So hatte der CDU–Stadtverordnete und Stadtwehrführer Lothar Boreck kritisiert, dass sich die Einführung des wichtigen Digitalfunks für Polizei und Rettungskräfte jetzt um ein Jahr verschieben werde. Auch Peter Hinze (Linke) hatte der Bürgerinitiative die Unterstützung versagt, mit dem Argument, nun könnten auch die Anwohner am Wachtelwinkel oder auf der Jugendhöhe fordern, dass ihre Funktürme wegkommen. In der gestern veröffentlichten Pressemitteilung heißt es, die Stadt beteilige sich im Interesse ihrer Bürger an den Kosten für die Neuplanung in Plessow. ldg
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