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Hohes technisches Niveau. Holzschuher (r.) am Mittwoch in Werder.

© M. Thomas

Potsdam-Mittelmark: Für alle Fälle ausgerüstet

Mehr Platz für Sanitätseinheit des Landkreises

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Werder (Havel) - Sie werden gerufen, wenn am Neuseddiner Bahnhof Raketentreibstoff ausläuft, nach einem Busunfall auf der A10 traumatisierte Kinder zu versorgen sind oder ein Gast des Baumblütenfestes einen Herzinfarkt erleidet: die freiwilligen Helfer der Sanitätseinheit des Landkreises. „In diesem Jahr hatten wir schon einige Brüche beim Blütenfest, abends gibt es die üblichen Schlägereien“, sagt Einheitsführer Knut Schellhorn. Immerhin ist man seit dem Jahreswechsel hervorragend ausgerüstet und hat mit einer früheren Montagehalle in den Havelauen einen neuen Stammsitz.

Am Mittwoch machte sich Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) ein Bild von der Ausstattung der Nothelfer, die bei Großveranstaltungen, Massenkarambolagen oder Katastrophen gefragt sind. Die 70 Ehrenamtlichen treffen sich monatlich zu Weiterbildungen, Fahrzeugchecks oder Trainingseinheiten, rücken etwa viermal im Jahr zu Einsätzen aus, so Schellhorn. Das ist weniger Praxis als bei den Freiwilligen Feuerwehren. „Manchmal ist der Pieper ein halbes Jahr leise.“ Wenn er angeht, ist die Lage aber oft dramatisch.

Noch bis zum Jahreswechsel war die Einheit in einer Bootshalle der Vulkanfiberfabrik in Werder untergebracht. Die Räumlichkeiten hätten nicht mehr den Standards genügt, so Andreas Engel vom Landratsamt. Am neuen Standort – man ist jetzt Nachbar des Indoorspielplatzes – habe man mit 800 Quadratmeter dreimal so viel Platz und neben der Fahrzeughalle getrennte Sanitär-, Schulungs- und Umkleideräume, Büro und Küche.

Der Platz wird benötigt, denn die Fahrzeugflotte aus 18 Fahrzeugen wurde laut Engel in den vergangenen vier Jahren für anderthalb Millionen Euro erneuert. Darunter sind neue Gerätewagen, ausgerüstet mit Matratzen, Notfallkoffern, Krankentragen, Beleuchtung, Beatmungsgeräten und Infektionsschutz. So gut ausgestattet hoffe man, Helfer zu motivieren und neue zu gewinnen, so Engel.

Minister Holzschuher, der sich zuvor schon im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Beelitz-Heilstätten umgeschaut hatte, würdigte das technische Nivea des Katastrophenschutzes in Potsdam-Mittelmark. Auch wenn Überschwemmungen eher unwahrscheinlich seien: Mit Autobahnen, Wäldern und Flugplätzen würden nicht zu unterschätzende Risiken im Landkreis bestehen. Henry Klix

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