Potsdam-Mittelmark: Für alle Fälle gewappnet Nach Amokdrohung
prüft Teltow Notpläne
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Teltow - Nach der Amoklaufdrohung an der Teltower Anne-Frank-Grundschule lässt die Stadt die Notfallpläne aller Kindergärten, Schulen und Horte überprüfen. Das sagte die Chefin des Kitaeigenbetriebes „Unternehmen Kindertagesstätten“ den PNN. Dabei gehe es nicht nur darum, für den Ernstfall eines solchen Angriffs gewappnet zu sein, sondern auch für andere Gefahren wie einem Brand.
„Wir wollen auf alle Fälle vorbereitet sein“, sagte Haller. Deshalb würden nun alle Vorkehrungen und auch Ausweichobjekte überprüft. Sollte ein Kindergarten brennen, müssten die Kinder sicher und schnell in der Nähe untergebracht werden können. Das gelte für alle Einrichtungen in der Stadt. Gemeinsam mit Vertretern der Polizei würden außerdem die Sicherheitsvorkehrungen für den Ernstfall eines Amoklaufs überprüft. Während die Grundschulen bereits über Alarmierungssysteme verfügen, seien viele Kindergärten und Horte bislang nicht auf solch einen Fall vorbereitet. So kann in Schulen zum Beispiel ein sogenannter stiller Alarm ausgelöst werden.
Wie berichtet hatte ein Unbekannter vor drei Wochen Lehrer, Eltern und Kinder der Anne-Frank-Grundschule mit einer Amoklaufdrohung in Angst und Schrecken versetzt. Der Täter hatte seine Warnung auf einem Zettel in der Sporthalle hinterlassen. Eltern, Schüler, die Polizei und das brandenburgische Bildungsministerium wurden umgehend informiert. Die Tat selbst blieb zum Glück aus.
Ob es sich dabei um einen „Dummejungenstreich“ oder um bitteren Ernst handelte, sei weiter unklar, sagte Ministeriumssprecher Stephan Breiding. Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter. Nachahmer habe es bislang nicht gegeben. In jedem Fall müsse der Verfasser mit Konsequenzen rechnen, sollte er erwischt werden. Nach den Amokläufen in Winnenden und Erfurt, bei denen 15 und 17 Menschen getötet worden waren, sei in Brandenburg eine deutlich erhöhte Sensibilität für solche Drohungen entwickelt worden. „Niemand möchte, dass sich die Taten wiederholen“, so Breiding.
Immer wieder kommt es aber an Brandenburger Schulen zu Amoklauf- oder Bombendrohungen. Jugendliche riefen mit verstellter Stimme im Schulsekretariat an und drohten mit einer Explosion, andere beschmierten Schulwände mit gefährlichen Drohungen. Die Androhung des Amoklaufs an der Anne-Frank-Grundschule war der erste Fall dieser Art an der Schule in Teltow. Zwar war die Polizei von keiner direkten Gefahr ausgegangen, trotzdem wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Tobias Reichelt
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