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Potsdam-Mittelmark: Für die Leichtigkeit des Verkehrs

An der B2n wenig neue Zugeständnisse

Stand:

An der B2n wenig neue Zugeständnisse Michendorf-Langerwisch - „Über die Länge des Lärmschutzwalls im nördlichen Verlauf der B2n zu der dortigen Wohnsiedlung können wir noch in einem Vorort-Termin zeitnah befinden." Das war das einzige Zugeständnis, zu dem Staatssekretär Reinhold Dellmann vom Ministerium für Infrastruktur bei einer Bürgerversammlung an der neuen Michendorfer Umgehungsstraße nach fast zweistündigem Ringen bereit war. Durch Vermittlung der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (SPD) hatten sich am Sonnabend an den Langerwischer Gräberkreuzen, die die Werteverluste für die Anwohner durch den Bau der Umgehungsstraße symbolisieren sollen, knapp 100 Betroffene versammelt, um dem Ministerium ihre Befürchtungen mitzuteilen und Nachbesserung einiger Punkte zu fordern. Die Europaabgeordnete Elisabeth Schroedter (Grüne), die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne), die Landtagsabgeordnete Susanne Melior (SPD) und der Kreistagsabgeordnete Axel Mueller (Grüne) waren gekommen, um der Veranstaltung politisches Gewicht zu geben. Vor allem mit weiteren Lärmschutzmaßnahmen könne den Anliegern noch etwas Wohnqualität erhalten bleiben, sagte deren Vertreter Andree Halpap. Dabei stünden der Flüsterasphalt, die Lärmschutzwälle und der Kreisverkehr mit der L77 im Brennpunkt. Ein solcher Kreisverkehr würde die „Leichtigkeit Verkehrs“ gefährden, wurde den Anwohnern entgegengehalten. Die wiederum fürchten stetig abbremsenden und beschleunigenden Verkehr, wie er bereits an den Ampeln der Beelitzer Umgehungsstraße zu beobachten sei. Staatssekretär Dellmann betonte mehrfach, die Verwaltung sei zum kostensparenden Bauen verpflichtet, das keinesfalls über die Festlegungen des Planfeststellungsbeschlusses hinausgehen dürfe, gestand aber auch ein, dass ein Kreisverkehr im Betrieb letztendlich billiger wäre. Dennoch war er nicht bereit die offenbar festgezurrte Planung hier nochmal aufzuknüpfen. Das traf auch auf den von Anwohnern geforderten Flüsterasphalt zu. Laut Angaben einer Berliner Baufirma koste der offenporige Asphalt etwa 60 Prozent mehr als die Normalvariante, hieß es. Das wären 300000 Euro bei einer geplanten Gesamtbausumme von acht Millionen Euro. Dafür jedoch, so das Argument der Anwohner, könnte die Lärmbelastung um die Hälfte abgesenkt werden. Andree Halpap sprach jedoch von der Vermutung, das Ministerium fürchte, mit der Verwendung von Flüsterasphalt einen Präzedenzfall für weitere Straßenprojekte zu schaffen. Als einen jederzeit noch zu realisierenden Schritt zur Lärmminderung fordern die Anwohner jetzt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B2n in der Ortslage auf 50 km/h. Bisher sind dort 70 km/h vorgesehen. rs

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