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Ausgezeichnet für ihre Fahrradhelm-Entwürfe: Dennis Bastian, Alexander Wagner und Steve Milanés (v.l.).

© Andreas Klaer

Potsdam-Mittelmark: Für einen coolen Kopf

Jugendliche gestalten Fahrradhelme der Zukunft / Gestern wurden die Sieger-Entwürfe vorgestellt

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Potsdam-Mittelmark - „Der Mützenhelm für coole Teenager“ steht über der Zeichnung des zwölfjährigen Dennis Bastian von der Kleinmachnower Eigenherd-Grundschule. Mit seiner Idee hat er jetzt den ersten Preis in der Kategorie „Design“ eines vom brandenburgischen Infrastrukturministerium unterstützten Fahrradhelm-Wettbewerbs gewonnen. Bei der Auszeichnung im Beelitzer Rathaus gab es gestern viel Lob für den Sechstklässler und ein Preisgeld von 250 Euro. Sein Vorschlag: Ein Helm, der mit wechselnden Gestaltungsvarianten überzogen werden kann. Er selbst wünscht sich ein Design in Form einer Wollmütze mit Schirm. Ebenso könnte er sich aber auch Helme mit Sternen für Mädchen oder mit lustigen Motiven speziell für kleinere Kinder vorstellen. Auf diese Weise könnte der lebensrettende Helm zum stylischen Accessoire werden, heißt es in der Bewertung, des „Netzwerkes Verkehrssicherheit“, das den Wettbewerb organisiert hat.

Neben dem Design war bei dem Wettbewerb, für den 120 Vorschläge von mittelmärkischen Schülern eingereicht wurden, auch Funktionalität gefragt. So gab es einen weiteren ersten Preis in der Kategorie „Sicherheit“ für einen Entwurf zweier Schüler des Bereichs Mediengestaltung vom Oberstufenzentrum Teltow. Der 21-jährige Steve Milanés und der 28-jährige Alexander Wagner überzeugten die Jury mit einem Helm, der im Falle eines Unfalls automatisch einen Notruf abgibt. Das könnte über die Kopplung mit einem Navigationssystem geschehen. Möglich wäre es zum Beispiel, den Notruf mit der genauen Position direkt an des Handy der Eltern zu senden, berichteten die beiden Tüftler, deren Helmentwurf noch weitere Raffinessen bietet. Dazu gehört unter anderem eine mit Solarzellen gekoppelte LED-Beleuchtung.

Gespannt warten die Preisträger jetzt auf den nächsten Termin der „Initiative Verkehrssicherheit“ im Februar des kommenden Jahres. Dann will der Helmhersteller Abus zwei Prototypen von Helmen präsentieren, die auf der Grundlage der Siegerentwürfe hergestellt wurden.

Ziel der auch vom ADAC und der AOK unterstützten Aktion war es, eine höhere Akzeptanz des Fahrradhelms bei Kindern und Jugendlichen zu erreichen. „Die Jugendlichen sollten selbst einmal zeigen, welche Ansprüche und Wünsche sie an einen Helm haben, den sie gern aufsetzen“, erklärte Siegurd Hahn vom „Netzwerk Verkehrssicherheit“. Die Ergebnisse seien sogar für die Industrie interessant, bilanzierte auch Infrastrukturministerin Jutta Lieske (SPD). So könnte aus diesem Projekt eine völlig neue Helmgeneration entstehen. Im Beelitzer Rathaus wurde gestern deshalb bereits die Idee entwickelt, die Aktion auch in anderen Landkreisen fortzuführen und einen professionellen Designer einzubinden.

Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) als Gastgeber der Veranstaltung ordnete die Initiative in eine ganze Reihe von Aktionen ein, mit denen das Radfahren im Land attraktiver und sicherer werden soll. Auch in Beelitz werde deshalb intensiv am Ausbau des Radwegenetzes gearbeitet, berichtete Wardin. Im nächsten Jahr sollen weitere Verbindungen zwischen dem Ortsteil Zauchwitz und Stangenhagen sowie zwischen Rieben und Dobrikow im Naturpark Nuthe-Nieplitz entstehen. Dringend notwendig wäre auch ein Radweg von Fichtenwalde bis zum Spargel-Erlebnishof Klaistow mit dem angeschlossenen Klettergarten, der später dann auch bis Glindow weitergeführt werden könnte.Hagen Ludwig

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