Potsdam-Mittelmark: Für jeden ein offenes Ohr
Auf Schwester Maike und ihre Mitstreiterinnen können sich die älteren Töplitzer verlassen
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Auf Schwester Maike und ihre Mitstreiterinnen können sich die älteren Töplitzer verlassen Werder · Töplitz - Das alljährliche Sommerfest ist ein Höhepunkt für die etwa 450 Senioren im Werderaner Ortsteil Töplitz. Die Tische in der Gaststätte „Kleiner Zernsee“ sind liebevoll gedeckt. Das „Blumenstübchen Kathrin Zoski“ hat den Tischschmuck spendiert und für gehbehinderte Rentner gibt es einen Fahrdienst. Ortsbürgermeister Frank Ringel und die Werderaner Blütenkönigin Sabrina Bohne begrüßen die Gäste. Maike Schulz hat alles wieder bestens organisiert. Zusammen mit Ingrid Kaulbarth, Hannelore Gartenschläger, Sigrid Lochmann und vielen anderen ehrenamtlichen Helfern betreut Schwester Maike seit vielen Jahren schon die älteren Töplitzer – in allen Lebenslagen und nicht nur zum Sommerfest. Maike Schulz ist seit 1977 in Töplitz zuhause. Ursprünglich war sie Krankenschwester auf der Intensivstation im damaligen Bezirkskrankenhaus Potsdam, später auf der Infektionsstation. Als 1988 die Stelle einer Gemeindeschwester in Töplitz zu besetzen war, wurde sie von ihrer Familie überzeugt, auf die Grüne Insel zu gehen. Sie fühlte sich mit Mitte Zwanzig eigentlich noch zu jung dafür, aber die Aufgabe reizte sie sehr. Nach der Wende gab es für Schwester Maike glücklicherweise Aufgaben in der Sozialstation Golm. Dort arbeitete sie in der Kurzzeitpflege und sammelt so viele Erfahrungen, dass sie sich 1994 als Hauskrankenpflegerin selbstständig machen konnte und nach Töplitz zurückkehrte. Inzwischen hat die heute 48-Jährige drei Mitarbeiterinnen. Schwester Regine Ringel als medizinische Fachkraft sowie Ines Leonhardt und Maja Müller als Hauswirtschaftshilfen. Sie würde ihr Team gern um eine weitere Krankenschwester ergänzen, aber die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur gestaltet sich bisher nicht sonderlich erfolgsträchtig: Maike Schulz möchte gerne jemanden, der sein Fach versteht und der um die kraft- und zeitaufwendigen Dienste in der ambulanten Pflege weiß. Sie selbst kümmert sich am liebsten direkt um den Patienten. Sie hat für jeden ein offenes Ohr, berät und begleitet auch Familienangehörige, wenn ein Patient nicht mehr gesundet. Sie möchte Freude und Trost geben bis zuletzt. Schwester Maikes Engagement geht jedoch weit über die Hauskrankenpflege hinaus. Zusammen mit anderen Frauen aus Töplitz setzt sie die besten Traditionen der früheren Volkssolidarität fort, organisiert kleine Geburtstagsüberraschungen, sorgt dafür, dass ab dem 75. Geburtstag der Bürgermeister gratuliert, bittet bei Privaten und bei Gewerbetreibenden um Geld- und Sachspenden und organisiert ein Mal im Jahr das Sommerfest für die Senioren. Nach Straßenzügen haben sich die Frauen diese ehrenamtliche Arbeit aufgeteilt. Einen Vereinsstatus haben sie nicht, sie machen das aus freien Stücken. Sie können sich aufeinander verlassen und die älteren Töplitzer auf sie. Im vergangenen Jahr feierte Maike Schulz bereits ihr 10-jähriges Firmenjubiläum. Nun hat sie sich wieder ein neues Ziel gesetzt, damit sie mit ihrem Team auch weiterhin allen kommenden Anforderungen gut gerecht werden kann – eine so genannte Zertifizierung soll es werden mit Pflegeleitbild, abrufbaren Standards, Konzepten nach neuester Norm. Zu ihrem 50. Geburtstag will Maike Schulz das in trockenen Tüchern haben.
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