Potsdam-Mittelmark: „Fusion ändert nichts“
Kleinmachnows Bürgermeister: Ideen entwickeln, um bei Förderpolitik des Landes vorn zu sein
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Kleinmachnow - Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig hat die Idee einer Fusion mit Stahnsdorf und perspektivisch auch mit Teltow als eine Antwort auf die neue Förderpolitik des Landes etwas relativiert. „Eine Fusion ändert zunächst nichts“, sagte der SPD-Politiker gestern gegenüber den PNN. Einige Wochen hatte Blasigs Ankündigung für Gesprächsstoff gesorgt, er wolle einen Zusammenschluss mit Stahnsdorf nicht länger zum Tabu machen. Die Entscheidung des Landes, ab 2008 nur Teltow als Mittelzentrum auszuweisen und die Region nicht als wirtschaftlichen Wachstumskern anzuerkennen, zwinge die beiden Nachbarkommunen zu diesen Überlegungen, hieß es zur Begründung.
Inzwischen definiert Blasig die Tagesordnung so: „Wichtig sind eine intensive Zusammenarbeit, eine Bündelung der Verwaltungskräfte und gemeinsame Projekte.“ Auch ist Blasig nah bei seinem Parteifreund, dem SPD-Landtagsabgeordneten Jens Klocksin. Der hatte die fehlende Phantasie der Landesplaner bei der neuen zentralörtlichen Gliederung des Landes beklagt und mehrfach betont, dass das Instrument eines Mittelzentrums in der Region aufgrund ihrer Lage zwischen zwei Metropolen nicht wirkt: Es gibt kein Hinterland, für das Aufgaben übernommen werden müssen. Daher hatte Klocksin den Begriff des „Siedlungschwerpunktes“ als neue Förderkategorie für den Süden Berlins vorgeschlagen, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Auch Blasig befindet, dass das „Instrument eines Mittelzentrums im engeren Verpflechtungsraum nicht funktioniert“. Es sei nunmehr Aufgabe der politisch Verantwortlichen in der Region, eigene Ideen zu entwickeln, so dass Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow bei der nächsten Evaluierung Regionaler Wachstumskerne beachtet werden. „Da müssen wir vorn sein“, so Blasig.
Vehement zurückgewiesen wird von Blasig der Vorwurf Klocksins, die Kommunen und ihre Bürgermeister hätten zu wenig getan, um gegenüber dem Land den Stellenwert der Region zu dokumentieren. Vielmehr unterstellt er der Landesregierung, dass es von vornherein Absicht gewesen sei, die Region künftig nicht als Wachstumskern zu fördern. „Die Region hat im Land den Ruf, vermögend und aus eigener Kraft zukunftsfähig zu sein“, so Blasig. Das Land, das seine spärlichen Mitteln möglichst effizient einsetzen müsse, habe daher die Region Teltow nie auf der „Scheckliste“ gehabt. Leitgedanke der Förderpolitik sei jedoch „Stärken stärken“. Und wenn die Region Teltow als stark und entwicklungsfähig eingeschätzt wird, gehöre sie entsprechend des Leitgedankens gefördert, so Blasig. pek
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