Potsdam-Mittelmark: Galgenfrist für Tierpark
Umzug nach Werder „in einem Monat“ gesichert
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Umzug nach Werder „in einem Monat“ gesichert Schwielowsee/Werder - Das Kreisumweltamt hat die Betriebserlaubnis für den Tierpark in Geltow letztmalig bis zum Jahresende verlängert. An sich sollten sich die Pforten bereits am 30. September schließen, die 350 Tiere sollten schon verkauft sein. Der Landkreis will Tierparkbetreiberin Gisela Rux jetzt aber eine letzte Chance geben. „Wir hätten allerdings ein Problem damit, die Frist dann nochmal ins Nichts hinein zu verlängern“, sagte Umweltamtsleiter Wolfgang Lorenz gestern auf PNN-Anfrage. Viele Gehege auf dem Geltower Franzensberg entsprechen nicht mehr den Kriterien für die Tierhaltung, der Standort hat wegen der Enge keine Perspektive. Der Pachtvertrag von Rux läuft ohnedies im Dezember 2006 aus. Deshalb hofft man schon seit einigen Jahren, den Tierpark an die Löcknitz in Werder verlegen zu können. Das Grundstück gehört der Bodenverwertungs- und Verwaltungs GmbH, die sich nach anfänglichem Zögern seit Mai offen für die Lösung zeigt. Mit den Tierparkbetreibern hat man sich bereist auf einen Kaufpreis geeinigt. Doch die Treuhand-Nachfolgerin verkauft die Fläche nur mit Investitionsverpflichtung. „Wir warten immer noch auf einen Finanzierungsnachweis für dass, was dort entstehen soll“, sagte BVVG-Sprecherin Constanze Fiedler gegenüber den PNN. Gisela Rux plant, das Gelände für etwa 6 Millionen Euro neu zu gestalten. Unterstützt wird sie von der Berliner Wirtschaftsberatungsfirma M & G Schlegel, die die Gelder durch stille Beteiligungen und Kredite aufbringen will. Inhaber Gunter Schlegel gab gestern den Behörden die Schuld an den Verzögerungen. „Zwei Jahre lang hat man uns an der Nase herum geführt, jetzt haben es alle plötzlich eilig“, sagte Schlegel mit Verweis auf die lange ungelöste Standortfrage. Nach seinen Angaben gibt es zudem noch ein paar offene Fragen im Kaufvertrag zu klären: „Die BVVG macht Verträge, die ein normaler Mensch nicht unterschreiben kann.“ Er gehe aber davon aus, dass in einem Monat alle Hindernisse, auch bei der Finanzierung des neuen Tierparks, ausgeräumt sein werden. „Aber auch wenn es länger dauert, wird man die Tiere nicht einfach umbringen können“, sagte Schlegel. hkx
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