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Potsdam-Mittelmark: Ganz neue Töne

Kreismusikschule bekommt mehr Geld und kooperiert mit Kulturstandorten der Region

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Kleinmachnow – Viele neue Pläne und ein guter Start für die neue Leiterin der Kreismusikschule „Engelbert Humperdinck“: Die Einrichtung erhält in diesem Jahr mehr Zuschüsse als in den vergangenen Jahren. Förderte der Kreis die musikalische Bildung 2013 noch mit 812 000 Euro, so werde die Fördersumme in diesem Jahr 1,1 Millionen betragen, sagte Uta Hoffmann-Toben, die die Musikschule vor neun Monaten von Michael Goldammer übernommen hat, der sich in den Ruhestand verabschiedete. „Wir sind zurzeit in einer schönen Situation“, so die 51-Jährige in einem Pressegespräch am Mittwoch.

Mit dem Geld könnten die Mitarbeiter seit Anfang des Jahres endlich nach Tarif bezahlt werden und die freien Mitarbeiter bekämen nun Honorare, die sich an den Berliner Verhältnissen orientieren. Außerdem werden bis ins kommende Jahr sechs Honorar-Lehrer in eine Festanstellung übernommen. Somit werde die Forderung des Musikschulverbands erfüllt, dass 30 Prozent der Vollzeitstellen feste Angestellte sein sollen. „Wir waren hier in den vergangenen Jahren bei 15 bis 20 Prozent“, so Hoffmann-Toben. In den vergangenen Jahren hatten die Lehrer immer wieder gegen die unsozialen Arbeitsbedingungen demonstriert.

Die Musikschule ist auch selbst aktiv geworden, um die Einnahmen zu verbessern: 2013 und 2014 seien die Entgelte um jeweils fünf Prozent erhöht worden, so Hoffmann-Toben. „Wir liegen damit immer noch im Mittelfeld in der Region.“ Die Einrichtung kann mit ihren Einnahmen 50 Prozent ihrer Kosten decken, 9 Prozent des Etats von 2,7 Millionen Euro trägt das Land, 40 Prozent der Landkreis.

Den Ruf der Musikschule will die neue Leiterin mit neuen Konzertreihen in die Lande tragen. Das Angebot von Gemeinschaftsprogrammen, die sich an die Eltern richteten, soll ergänzt werden. So sollen ab Januar junge Bands und Ensembles der Musikschule im Kleinmachnower Kultraum die Chance bekommen, sich dem Publikum zu stellen. Er sei, was Pop- und Jazzmusik anbetrifft, bühnentechnisch gut ausgestattet. Hoffmann-Toben verspricht stimmungsvolle Konzerte. Den Schülern soll ein Gefühl gegeben werden, was professionelle Auftritte bedeuten.

Die Lehrer der Kreismusikschule wollen sich künftig in einer eigenen Reihe in den Neuen Kammerspielen in Kleinmachnow vorstellen. Titel: „Der blaue Mittwoch“. „Alle unsere Lehrer sind auch tolle Musiker und haben eigene Bands“, so Hoffmann-Toben. Beim ersten „Blauen Mittwoch“ am 15. Oktober wird Akkordeonlehrer Rudik Yakhin mit seinem Trio TriOle in die Tasten greifen.

Die insgesamt 154 Musikschullehrer unterrichten von den Regionalstellen Kleinmachnow, Bad Belzig und Werder (Havel) aus fast 4000 Schüler, die Humperdinck-Schule ist damit die größte Musikschule im Land Brandenburg. 58 Prozent der Schüler kommen aus dem Raum Teltow. Die Lieblingsinstrumente sind Klavier und Gitarre, gefolgt von Violine und Schlagzeug, für das nun ein eigener Fachbereich gegründet wurde.

Eine weitere neue Konzertreihe findet im Güterfelder Bürgerhaus statt, wo in vorerst acht Veranstaltungen besonders talentierte Schüler musizieren werden. „Perlen der Musikschule“ lautet der Titel der Reihe, die bereits ihren Einstand feierte: Das Eröffnungskonzert Ende September war ausverkauft. Am 12. Oktober um 15 Uhr geht es weiter mit „Musik zwischen Horn, Fagott und Saxophon“. Weitere Kooperationen mit Kulturstandorten sind geplant.

Hoffmann-Toben hat Erfahrungen im Veranstaltungsmanagement: Nachdem sie Blockflöte und Kulturmanagement studierte, war sie im Berliner Wintergarten-Varieté beschäftigt und gründete 1996 eine Jazzagentur. In der Musikschule arbeitet die Kleinmachnowerin seit sechs Jahren als Lehrerin.Henry Klix

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