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Potsdam-Mittelmark: Ganztag für Geltow

Der Ruf der Meusebach-Schule hat sich deutlich verbessert, jetzt wirbt das Rathaus für neue Schulform

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Schwielowsee - Die Geltower Meusebach-Grundschule ist auf gutem Weg: Stand sie noch vor wenigen Jahren vor der Schließung, so gilt sie heute als gesicherter einzügiger Standort. Die Schülerzahl hat sich in vier Jahren von 76 auf 150 verdoppelt, und im nächsten Schuljahr können hier sogar zwei erste Klassen eröffnet werden. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) ist stolz auf diese Leistung, an der die Gemeinde nicht ganz unbeteiligt war: Im Zuge der Brandschutzsanierung wurde das Schulhaus umgestaltet und renoviert, auch der Hort hat in einem Gebäudeflügel Platz gefunden.

Eine Arbeitsgruppe aus Eltern, Lehrern, Schülern und Erziehern („Else“) feilt unermüdlich am Schulkonzept, jetzt wird über die Einführung des Ganztags nachgedacht. Im Sozialausschuss am Montagabend gab es dazu einen ersten Gedankenaustausch. Hoppe findet, dass für den Geltower Ganztag mit der offenen Hortarbeit und dem Blockunterricht schon gute Voraussetzungen bestehen, Schulleiterin Monika Nebel leistete ihren Teil.

Nebel favorisiert das Ganztags-Modell der „Verlässlichen Halbtagsgrundschule“ (VHG). Annett Krüger, die den VHG-Betrieb in der Caputher Schule managt, erläuterte dem Sozialausschuss und den etwa 20 Gästen aus der Elternschaft, wie es laufen kann: Die Schulzeit von 7.54 Uhr bis 13.40 Uhr ist feste Betreuungszeit mit Unterricht und „individuellen Lernzeiten“. Dann beginnt die kostenpflichtige Nachmittagsbetreuung mit Arbeitsgemeinschaften, die bis 17 Uhr dauert. Mit einem Sockelbeitrag sind in Caputh acht der 28 Arbeitsgemeinschaften bezahlt, Klavier oder Judo kosten zusätzlich.

Zwar läuft das Bundesinvestitionsprogramm für neue Ganztagsschulen in diesem Jahr aus. Laut Bürgermeisterin Hoppe könnte man aber dennoch von Honorarzuschüssen des Landes profitieren – für Geltow 5000 Euro pro Jahr, mit denen neue AGs finanziert werden können. Zudem wird eine halbe Lehrerstelle mehr für „neigungsspezifische Angebote“ bezahlt. Horterzieherinnen könnten schon am Vormittag eingebunden werden, der ja nicht mehr auf den Unterricht beschränkt ist. Für die kleine Geltower Schule, die mit acht Lehrern eine dünne Personaldecke hat, klingt das interessant.

Ende Juni will Schulleiterin Monika Nebel bei der Elternschaft erfragen, ob Interesse am Ganztag besteht. Zu der Versammlung will die „Else“-Gruppe erste Ideen vorstellen. Wenn die Eltern einverstanden sind, soll dann das langwierige Antragsverfahren für den Ganztag beginnen, Geltows Schule wäre ab dem Schuljahr 2010/2011 eine Ganztagsschule.

Für die Gemeinde wird dies nicht die letzte Aufgabe bleiben: Das Schulgebäude muss gedämmt, Fenster und Heizungsanlage erneuert werden. Nachdem das benachbarte Hortgebäude zum modernen Kindergarten umgebaut wurde, ist nicht nur ein Kontrast zwischen grauer und farbenfroher Fassade entstanden: Die Schulkinder schauen von ihrem Rollsplitt-Pausenhof hinüber auf ein schmuckes Spielareal mit Rasen, Roller-Slalom, bunten Spielgeräten und Sitzecken. Problem: Ein Teil des Schulgrundstücks gehört nicht der Gemeinde, mit dem renitenten Eigentümer kann seit Jahren keine Einigung über einen Ankauf erzielt werden. Bis zur endgültigen Klärung, bedauert Bürgermeisterin Hoppe, kann auch der Schulhof nicht neu gestaltet werden. Henry Klix

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