Potsdam-Mittelmark: Gartenparty der Superlative
3000 Besucher beim sechsten „Rock in Caputh“, Bürgermeisterin Hoppe lobt engagierte Jugend
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Schwielowsee·Caputh - Einmal mehr hat es die Caputher Jugend geschafft, sich mit ihrem „Rock in Caputh“ selbst zu übertreffen: Insgesamt 3000 Musikfans pilgerten am vergangenen Samstag an den Schwielowsee und feierten friedlich miteinander. Neben strahlendem Sonnenschein – der wohl wichtigsten Voraussetzung bei einer Open-Air-Veranstaltung – war auch die Organisation blenden: 40 Helfer vom hiesigen Jugendclub und vom extra für das Festival gegründeten Verein „Kultur 05 e.V.“ sorgten für einen reibungslosen Ablauf, der bis zum Aufräumen am Sonntag ging.
Die Erfolgsgeschichte des Festivals, welches einst nur als „Gartenparty“ gedacht war, wird damit um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben. Die Besucherzahl wächst kontinuierlich, das Zusammenspiel von Veranstalter, örtlichen Vereinen wie der Feuerwehr, Sponsoren und der Verwaltung läuft routiniert. Mittlerweile hat sich auch der neue Veranstaltungsort bewährt: Vor einem Jahr war „Rock in Caputh“ vom Wirtschaftshof des Schlosses auf die Sportplätze an der Michendorfer Chausee umgezogen. „Das Festival gehört an diesen Ort“, sagte auch Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU). Zusammen mit Ortsbürgermeister Holger Teichmann schaute sie am Nachmittag vorbei. Beide gaben sich begeistert: „Wir sind sehr stolz auf unsere Jugendlichen, die so etwas bewegen.“ Das Festival sei schon längst ein Aushängeschild der Gemeinde.
Auf der Bühne gaben sich die Größen der regionalen Rockszene die Gitarren in die Hand. Nachdem die „Photonensurfer“ bereits am Nachmittag Deutschrock mit pfiffigen Texten spielten, betrat die Potsdamer Band „Maggie''s Farm“ die Bühne. Die vier Jugendlichen spielen Lieder der US-amerikanischen Hardcore-Band „Rage Against The Machine“ nach und verlangen damit ihren Instrumenten, dem Publikum und sich selbst eine Menge Kondition ab. „Das ist Musik, zu der man nicht still sitzen kann“, hatte es kurz zuvor Sänger Stefan im Interview auf den Punkt gebracht. Die amerikanische Vorbild-Band hat sich mittlerweile aufgelöst, „Maggie''s Farm“ halten die Fahne weiterhin hoch. Beim Auftritt wirbelten sie über die Bühne, Stefan schrie die Texte ins Mikrophon und nahm dabei das Publikum mit – der gesamte vordere Bereich des Festplatzes wurde zum Hexenkessel.
Ein weiterer Höhepunkt war das Bühnenprogramm von „Don Kopischke“, die hier ihren vorerst letzten Auftritt in ihrer jetzigen Besetzung hatten. Puppenspiel und Rockmusik – Daniel Wagner erklärte die eigenwillige Mischung: „Wir machen Musik wie alle anderen auch, man muss den Leuten aber etwas Besonderes bieten, sich konsequent zum Affen machen.“ Und so ist „Jerome, der traurige Fuchs“ fester Bestandteil des Programms. Die Reggae- und Ska-Band „Mutabor“ schloss dann den Musikreigen der sechs Gruppen am späteren Abend.
Ein logistisches Problem trat aber doch noch auf: Während in Caputh bereits kräftig gerockt wurde, hatten sich am Potsdamer Hauptbahnhof zirka 500 Gäste aus Berlin angesammelt, die nicht in die Havelbusse gepasst haben. Im nächsten Jahr will man sich um einen Shuttle-Verkehr kümmern, kündigte Veranstalter Jens Lehmann an. Bürgermeisterin Hoppe sagte ihre Unterstützung zu.TL
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