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Weinberg statt Brache. Auch ohne Laga grünt es am Galgenberg.

© hkx

Werder (Havel): Gartenschau am Galgenberg

Bürgermeister Werner Große wanderte am Dienstag mit etwa 100 Einwohnern vom Plantagenplatz zur Bismarckhöhe.

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Werder (Havel) - Zehn Jahre ist es her, dass sich Werder für die Landesgartenschau bewarb – vergeblich. Der Galgenberg mit Bismarckhöhe hatte neben Stadtpark, Wachtelberg und Inselstadt eine der Säulen des Konzeptes gebildet. Gestern lud Bürgermeister Werner Große (CDU) die Werderaner zu einer „Erstbesteigung“ des Galgenbergs ein – um zu zeigen, dass hier auch ohne Landesgartenschau einiges zu grünen beginnt. In diese Achse zwischen Altstadt und Bismarckhöhe setzt die Stadt große Hoffnungen für den Besucherverkehr. Gestern waren schon mal rund 100 Einwohner dabei.

Auf einem neuen Weg vom Plantagenplatz hinauf zur einstigen Höhengaststätte, deren mondäner Saal saniert und seit einigen Jahren wieder für Veranstaltungen genutzt wird, gibt es mehrere Stationen. Unten beginnt es mit dem Lindowschen Haus, das im kommenden Jahr zum Weinlokal mit Weingarten und Pension ausgebaut werden soll, wie Investor Jens-Uwe Poel erläuterte. Auch eine Vinothek mit regionalen Weinen soll es geben.

Poel betreibt mit seinem Potsdamer Catering-Service „Essenzzeit“ vier Kantinen in der Region, darunter in der Potsdamer Staatskanzlei. Und er ist am Phöbener Wachtelberg, einem der vier Weinberge Werders, selbst als Winzer aktiv. Dass er die Werderaner Weine bekannter machen will, ist also in seinem ureigenen Interesse. Der Bauantrag zur Sanierung des Vierseitenhofs, einem der ältesten Obstgehöfte Werders, ist gestellt, auch für einen benachbarten Containerneubau. Zur Saison 2015 soll alles fertig sein.

Station Nummer zwei sind die Schuffelgärten, die der Obstbauverein mit vier Pächtern am Wegesrand gestaltet hat. Die Anpflanzungen sind gerade abgeschlossen worden, in den vier Kleingärten wird der Besucher an den historischen Etagenobstbau in Werder und die Unkrautbekämpfung mit der Schuffel erinnert.

Nächste Station: Weiter oben ist der Galgenberg inzwischen vollständig aufgerebt. Der örtliche Weinbauverein hat in Kooperation mit dem Wachtelberg-Winzer Manfred Lindicke und Weinfreunden, die die Fruchtrechte erworben haben, das Kunststück vollbracht, mitten in der Stadt an die von den Zisterziensern eingeführte Weinbautradition zu erinnern. Dass es die gibt, müsse den Brandenburgern erst mal wieder in Erinnerung gerufen werden, sagte Lindicke. „Dazu wollen wir einen Beitrag leisten.“

Dazu passte die Information, dass nach dem Werderaner Wachtelberg vor einigen Tagen auch der Galgenberg, der Phöbener Wachtelberg und der Töplitzer Weinberg offiziell dem Anbaugebiet Saale-Unstrut zugeordnet wurden – und sich damit Qualitätsweine zertifizieren lassen können.

Nicht zuletzt laufen auf der Bismarckhöhe Renovierungsarbeiten zur Vorbereitung der Christian-Morgenstern-Ausstellung, die im März 2014 zum 100. Todestag des Dichters eröffnet werden soll. Den Blick hinab auf die Stadt und die Havel, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern, „den gibt es nur einmal, in Werder“. Henry Klix

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