Potsdam-Mittelmark: Gas vom Feld
Gut besuchter Feldtag in Güterfelde: Neben dem Mais wächst nun auch Sudangras als energiereiche Biomasse
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Stahnsdorf - Das Getreide ist vom Halm, die Kartoffeln warten auf die Ernte, der Mais und die Sonnenblumen gleich daneben zeigen sich aber noch in sattem Grün. Ebenso die Zuckerhirse und die Sudangräser (Sorghumarten), deren Pflanzen dem Mais ähnlich sind und vor einiger Zeit hier auf märkischem Sand angesiedelt wurden. Diesen vier Kulturen war der Feldtag gewidmet, zu dem das Ackerbau-Referat des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Güterfelde jüngst wieder Fachleute aus nah und fern begrüßen konnten. Bauern aus der Mark aber auch Vertreter großer Unternehmen wie der Firma „Caussade-Saaten“ aus Hamburg. „So einen Feldtag hatten wir noch nicht“, betonte der Leiter der Forschungsstätte Lothar Adam in seiner Begrüßungsrede, womit zugleich ein Hinweis auf die neuerliche Wirtschaftsentwicklung gegeben war. Die 198o gegründete Einrichtung an der Berliner Straße beschäftigte sich bislang mit den traditionellen Kulturen der hiesigen Landwirtschaft und baute auf dem 60 Hektar großen Gelände fast 30 Pflanzenarten an. Inzwischen rücken zunehmend Sorten in das Blickfeld, die für die Energiegewinnung bedeutsam sind.
Die 20 Experten in Güterfelde sind stark dabei: In diesem Sommer haben sie mit ihrem Erfahrungsschatz bereits einen Rapstag und eine Fachtagung für Bioethanolgetreide ausgerichtet und damit viel Anerkennung in der Fachwelt gefunden. Nun der Feldtag zum „Biomasseprojekt für Biogas“, bei dem Körnermais, Sonnenblumen und die Sorghumhirsen mit den Erkenntnissen aus Anbautechnik, Fruchtfolge und Düngung und Unkrautbekämpfung im Mittelpunkt standen. Die aus wärmeren Ländern stammenden Hirsearten waren vor Jahrzehnten auch bei uns schon mal probeweise angebaut worden – für Futterzwecke. Heute aber können sie große Bedeutung für die Gewinnung von Biogas erlangen. Die Anbaufläche hat sich im Land Brandenburg inzwischen bereits auf etwa 1000 Hektar erweitert. „Wir sind dabei ein Entwicklungsland“, meinte Adam. Dass Güterfelde daran einen guten Anteil hat, ist beim Feldtag auf dem Acker und bei Vorträgen sehr deutlich geworden. Die Forschungsstätte wirkt bei ihren vielfältigen Anbauversuchen mit Biomasse- Pflanzen eng mit anderen Bundesländern und auch mit der Humboldt-Universität zusammen und wird nach den Veranstaltungen auf eigenem Gelände nun auch maßgeblich an der Fachtagung für Acker- und Pflanzenbau mitwirken, die sich im November in Bresch in der Prignitz mit dem großen Thema Biomasse- Biogas beschäftigt. Georg Jopke
Georg Jopke
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