Potsdam-Mittelmark: Gaststätte für Fresdorf
Ergebnis der Bürgerbefragung liegt vor
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Michendorf - Die Fresdorfer Einwohner haben den Plänen der Verwaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie stimmten in einer Bürgerbefragung für den Erhalt der Gaststätte in der Kähnsdorfer Straße. Das Gemeindezentrum, das sich bisher im Obergeschoss des Gebäudes befindet, soll nach dem Willen der Fresdorfer auch dort bleiben, jedoch barrierefrei zugänglich sein. Die Feuerwehr hingegen soll ihren Neubau an ihrem bisherigen Standort in der Luckenwalder Straße errichten.
Ursprünglich wollte die Gemeinde die Pachtgaststätte aufgeben, um Platz zu schaffen für die Feuerwehr (PNN berichteten). In der Luckenwalder Straße hat die Feuerwehr nur ein kleines Gerätehaus. Die Planung des Rathauses sah vor, dass die Feuerwehr in das Dachgeschoss des Gemeindezentrums zieht und im nördlichen Bereich des Grundstücks eine neue Feuerwehrhalle bekommt. Die Gemeinderäume im Dachgeschoss, die bisher nur über eine Außentreppe erreichbar sind, sollten in das Erdgeschoss verlegt werden.
„Die Mehrheit der Bürger möchte, dass die Gaststätte weiterhin verpachtet wird“, erklärte der Ortsvorsteher Karl-Heinz Schmidt auf PNN-Anfrage. Für die Umfrage hatte der Ortsbeirat insgesamt vier Varianten zur Diskussion gestellt. 65 Prozent der insgesamt 253 wahlberechtigten Fresdorfer hätten darauf geantwortet, so der Ortsvorsteher. Die Variante, die den Planungen der Gemeinde entsprach, hatte mit 31 Stimmen nur wenig Zustimmung bekommen. Eine weitere Variante sah vor, für die Feuerwehr am alten Standort neu zu bauen, das Gemeindezentrum am jetzigen Standort in das Erdgeschoss zu verlegen und im Dachgeschoss einen Schulungsraum zu errichten. Auch der Verkauf des Gebäudes und der Neubau von Feuerwehr und Gemeindezentrum an einem ganz anderen, bisher noch nicht festgelegten Standort, war eine der Abstimmungsoptionen. Beide Varianten haben von den Fresdorfern wenig Zuspruch erhalten.
Mit einer Unterschriftenaktion zum Erhalt der Gaststätte machten indes die Bürger auf sich aufmerksam. „In den Ausschüssen der Gemeinde wurde das dann bekannt und diskutiert“, so Schmidt. Die Gemeindevertreter seien überrascht gewesen, dass so viele Fresdorfer sich gegen das Vorhaben wendeten. „Es darf nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden werden“, betonte Peter Pilling (Linke) in einer Sitzung des Sozialausschusses. Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) hatte daraufhin die Befragung beauftragt.
Der Ortsbeirat hat sich in seiner Sitzung am Dienstag nun für die Variante ausgesprochen, bei der das Gemeindezentrum in das Untergeschoss zieht. Man wolle die rund 200 000 Euro für den Umbau eines barrierefreien Dachgeschosses mit Aufzug, Toilette und Notausgang sparen, wenn nicht sicher sei, ob die Gaststätte überhaupt verpachtet würde, erklärte Schmidt. Der ehemalige Gasthof „Fresdorfer Heide“ hatte wegen zu wenig Kundschaft im September vergangen Jahres schließen müssen. „Der letzte Wirt hat auch die ganze Einrichtung mitgenommen.“ Der neue Pächter müsste somit viel investieren. Einfacher wäre es, wenn sich ein Verein zeitweise um die Verpflegung kümmern könnte, so der Kompromiss aus dem Ortsbeirat. Eva Schmid
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