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Potsdam-Mittelmark: Gaudi, Ötzi, Bossa Nova

Buntes Stadtfest – doch Teltower sehnen sich nach Altstadtatmosphäre

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Teltow - Schon von der Oderstraße sah man die Rauchzeichen des 18. (Alt-)Stadtfestes, die wie kleine Nebelwolken an den Bürofenstern des TechnoTerrains vorbeischwebten. Es war ein ganz eigenes Duft-Potpourri aus Grillbratwürsten, Flammkuchen, Crêpes, gebrannten Mandeln und Fischsemmeln, das die Nasen der Besucher umwarb. So verschieden wie die Gerüche waren die Klänge, die den Besuchern von drei Bühnen entgegenschallten. Ruhe gab es derweil 30 Meter über dem Areal, ganz oben in der Gondel des Riesenrades.

Aus dieser Perspektive schien es fast, als sei die Stadt in ihr grünes Umfeld hineingerammt worden, denn hinter den Teltower Häusern und Dächern quillt überall Grün. Unten auf der Festwiese kurvten Knirpse auf Mini-Quads umher, Ponys trabten auf der Straße. Und der Gaudischunkler, der seine Insassen durchrüttelte, sah aus wie eine hopsende Teetasse. Ein kleiner Pulk umdrängte die Mäuseburg, und von der Riesenrutsche tönten fröhliche Jauchzer. Die Parade aus bunten Buden und Partyzelten entlang der Rheinstraße glich von oben einem Campingplatz in Hochbetrieb.

Besonders in den Abendstunden zog das Festspektakel an allen drei Tagen viele Besucher an, auch aus Berlin und dem Nachbarkreis Teltow-Fläming, wie die Autokennzeichen auf umliegenden Parkplätzen offenbarten. Die meisten Teltower wollten jedoch nur mal schauen, was es Neues auf dem Festplatz gibt. Viele vermissen das Flair der Altstadt und freuen sich schon auf das Fest im nächsten Jahr, das wieder im traditionellen Areal zwischen Zickenplatz und Heimatmuseum stattfinden soll. „Wäre schön, wenn es dann so ein bisschen Hoffest-Atmosphäre hätte“, meinte ein junges Paar, das nach einem Rundgang zum Potsdamer Apfelfest fahren wollte.

Auch andere Teltower zog es nach einem Abstecher in die Landeshauptstadt. Gedränge herrschte trotzdem vor der Hauptbühne, auf der am Samstag die Orions mit krachenden Beats einheizten und der als „Stern“ angekündigte DJ Ötzi am Sonntagabend für Partystimmung sorgte. Auf der Rundbogenbühne erklang derweil Countrymusic von „Quare Beat“, das Publikum tanzte vor der Bühne, ebenso zu irischem Folk-Rock Blues von „Five Pints per Mile“. Jazz von Bossa Nova bis Swing brachte die Leipziger Torsten-Walther Band mit nach Teltow, und Michael Stark ließ Rocklegende Elvis auferstehen. Klassiker der Rockgeschichte brachten die „Antenne Allstars“ zu Gehör. Und Fans aller Altersklassen sangen auch bei den unvergesslichen Songs mit, die die Tribute-Band „The Beatles 65“ erklingen ließen.

Kirsten Graulich

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