zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Gebührenerhöhungen noch aufgeschoben Keine Entscheidung im WAZV Mittelgraben

Nuthetal/Michendorf - Die geplanten Gebührenerhöhungen im Bereich des WAZV „Mittelgraben“ sind vorerst verschoben worden. In der Verbandsversammlung am Mittwochabend konnte in dieser Frage noch keine Einigung erzielt werden.

Stand:

Nuthetal/Michendorf - Die geplanten Gebührenerhöhungen im Bereich des WAZV „Mittelgraben“ sind vorerst verschoben worden. In der Verbandsversammlung am Mittwochabend konnte in dieser Frage noch keine Einigung erzielt werden. Der Verbandsversammlung gehören je vier Abgeordnete aus den beiden Gemeinden Nuthetal und Michendorf an, die aber jeweils gleich votieren müssen. Während die Nuthetaler, an der Spitze mit Bürgermeister Gerhard Ling (CDU), gern alles rasch beschlossen hätten, stimmtem die Michendorfer auf Antrag von Gerd Sommerlatte für eine Vertagung der Beschlüsse über Gebührenerhöhungen bei Trinkwasser und Abwasser sowie bei der Entsorgung von Fäkalwasser und -schlamm.

Martin Rahn, Geschäftsführer der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH (MWA), hatte für alle vier Bereiche im vergangenen Zeitraum „Unterdeckungen“ registriert, die durch Gebührenerhöhungen zu kompensieren seien. Die Vorsitzende der Verbandsversammlung, Sybille Hofmann, hatte daraufhin „fürsorglich“ – für den Fall der allseitigen Zustimmung, wie sie erklärte – neben der 1. Lesung der Drucksachen auch gleich deren Beschlussfassung vorgesehen. Doch hier wollte sich die Michendorfer Fraktion ohne die Zustimmung von Hauptausschuss und Gemeindevertretung nicht ungeprüft festlegen lassen, wie Bürgermeisterin Cornelia Jung ausführte. „Der Ärger in der Bevölkerung wird groß sein, da wollen wir wenigstens die Rückendeckung der parlamentarischen Gremien haben“, erklärte sie.

Durch Abwesenheit eines Nuthetaler Vertreters konnte dieser Antrag zum Verschieben der Beschlussfassung auf die nächste Sitzung im August durchgesetzt werden. Immerhin soll sich beim Trinkwasser, was alle Anschlussnehmer gleichermaßen betrifft, der jetzige Preis von 1,49 Euro je Kubikmeter auf 1,56 bis 1,79 erhöhen – je nach Einbeziehung alter Schulden oder der nach dem Kommunalabgabengesetz maximal erlaubten Erhöhung.

Die „Altlasten“ von 3 Millionen Euro Schulden sowie das desolate Leitungsnetz – 55 Rohrbrüche in drei Jahren – und die gestiegenen Energiepreise schlügen zu Buche, hieß es seitens der MWA. Deshalb müsste der seit vier Jahren konstante Preis endlich angeglichen werden. Ähnlich wurde beim kanalgebundenen Schmutzwasser argumentiert trotz eines leichten erwirtschafteten Gewinns von 170 000 Euro. Hier würden die erhöhte Mehrwertsteuer (die beim Trinkwasser entfällt), die Altschulden von 5 Millionen Euro und die ungünstige Mengenentwicklung zur Erhöhung um 6 Cent auf die jetzigen 3,92 Euro je Kubikmeterzwingen.

Bei der Wirtschaftlichkeit der Sammelgruben und Kleinkläranlagen kam naturgemäß die „Dichtheit“ zur Sprache, die jetzt bei 80 Prozent liegt, das heißt, 80 Prozent der Grubenbesitzer lassen jetzt gemäß ihrem Trinkwasserverbrauch auch entsorgen. Eine generelle Umstellung entsprechend dem Trinkwasserverbrauch ist ins Auge gefasst, bedeutet aber erhebliche Investitionen der ländlichen Kunden, die dann getrennte Kreise für das Haus- und Gartenwasser benötigen. Klaus-Peter Anders

Klaus-Peter Anders

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })