Potsdam-Mittelmark: Gedämpfte Hoffnung
CDU-Kandidaten und Bürgermeisterin Hoppe in Schwielowsee
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CDU-Kandidaten und Bürgermeisterin Hoppe in Schwielowsee Schwielowsee–Caputh. „Die Betriebe halten durch, auch wenn sie teilweise Federn lassen müssen“, zieht Kerstin Hoppe das Resümee ihrer Ortsbegehung in der Gemeinde Schwielowsee. Zusammen mit den CDU-Kandidaten für die anstehenden Kreistagswahlen, Saskia Funck und Erich Vad, besuchte die Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee am Mittwoch mittelständische Unternehmen in den Ortsteilen Geltow, Ferch und Caputh. Es gebe keine Resignation. „Niemand hat gesagt, dass große Entlassungswellen anstehen. Im Gegenteil, die meisten Betriebe sehen die Schwierigkeiten als Herausforderung, die es zu bewältigen gilt“, so Kerstin Hoppe. Das bestätigte auch Wolfgang Blank, Chef der gleichnamigen Dachdeckerei in Caputh und der Brandenburger Dachdeckerinnung. „In diesem Jahr geht es uns wirtschaftlich besser“, meinte Blank. Auch andere Handwerksbetriebe würden das bestätigen. Doch alle besuchten Unternehmen betonten: „Die Kosten sind zu hoch, die Gewinnspannen zu gering und daher könne nicht investiert werden“, fasste CDU-Kreischefin Saskia Funck die Probleme zusammen. „Wir fahren schon zehn Jahre mit den selben Autos, weil wir uns keine neuen anschaffen können“, erzählte auch Blank. Bei vier Autohäusern der Gemeinde wurde der kleinen Delegation das gleiche Phänomen bestätigt: Noch nie seien Autos so lange Zeit gefahren worden wie heute. Nur zögerlich würden sich Kunden für einen Neuwagen entscheiden. Zudem verunsichere die Ungewissheit vor der EU-Osterweiterung die Autoverkäufer. Neben landes- und bundespolitischen Belastungen, Steuern und dem schlechten schulichen Niveau von Ausbildungsplatzbewerbern, die von den Unternehmen kritisiert wurden, forderten die Mittelständler vor allem einen „heißen Draht“ zur kommunalen Verwaltung. „Ich wollte mit meinem Betrieb in Caputh bleiben, aber ich konnte von der Gemeinde kein angrenzendes Grundstück dazukaufen, also musste ich 1999 nach Potsdam umziehen“, berichtete Blank. „Das darf nie wieder passieren“, erwiderte Vad und sah sich dabei einig mit Funck und der Bürgermeisterin. „Wir haben kein Geld zu verteilen, aber wir wollen, dass die Rahmenbedingungen stimmen und dass die Verwaltung den bestehenden Betrieben schnell und unkompliziert weiterhilft“, betonte Hoppe. Auch auf Neugründungen, häufig in Form von „Ich-AGs“, ging das Gespräch ein: „Viele Handwerksbetriebe können sich gegen das Kostendumping der Ich-AG’s nicht wehren“, meinte Vad, doch Meister Blank sieht optimistisch in die Zukunft: „Die Ich-AG’s sichern uns die besten Aufträge. Wir werden schließlich gerufen, um deren Pfusch zu beseitigen.“mika
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