
© Manfred Thomas
Potsdam-Mittelmark: Geduldsprobe beendet
Sanierung der Wilhelmshorster Ortsdurchfahrt nach 18-monatiger Bauzeit abgeschlossen
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Michendorf - Zeitraubende Umleitungen, schwere Lastwagen in engen Nebenstraßen und Baulärm – es war eine harte Geduldsprobe für die Wilhelmshorster. Am gestrigen Montag konnten sie aufatmen. Nach 18-monatiger Bauzeit wurde die Peter-Huchel-Chaussee feierlich übergeben. Landrat Wolfgang Blasig (SPD) verdeutlichte noch einmal die Dimension dieses Gemeinschaftsprojekts von Landkreis und Gemeinde: Insgesamt wurden auf der 3,7 Kilometer langen Ortsdurchfahrt 23 000 Quadratmeter Asphalt verbaut, zuvor musste eine Vielzahl von Leitungen unter anderem für Wasser, Abwasser und Elektoenergie in die Erde.
Insgesamt hat der Landkreis 2,7 Millionen Euro investiert, davon wurden 75 Prozent vom Land gefördert. Für Gehwege, Zufahrten und andere Nebenanlagen zeichnete die Gemeinde verantwortlich. Hier wurden noch einmal fast 700 000 Euro ausgegeben. „Es hat natürlich einige Probleme während der Bauzeit gegeben, doch die wurden letztlich sehr gut gelöst“, sagte Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos). Das bestätigte auch die Wilhelmshorster Ortsvorsteherin Irmgard Richard (SPD). Die Arbeiten seien in sehr guter Qualität ausgeführt worden. Besonders gefreut habe sie die vorfristige Straßenfreigabe noch rechtzeitig vor dem Wilhelmshorster Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende, zu dem viele Gäste in der Waldgemeinde erwartet werden. Ursprünglicher Übergabetermin war der 9. Dezember.
Gerhard Mühlbach lobte als langjähriger Baumschutzbeauftragter der Gemeinde die Grüngestaltung entlang der Straße, unter anderem sind dort 66 neue Bäume gepflanzt worden. „Ein großer Fortschritt sind auch die zwei neuen Bushaltestellen am Goetheplatz und die Verkehrsinseln an den Ortseingängen“, sagte Mühlbach.
Diskussionsbedarf gibt es indes noch zur neuen Verkehrsregelung entlang der Peter-Huchel-Chaussee. Wie berichtet sind an der Ortsdurchfahrt die Hauptstraßenschilder an den meisten Einmündungen abgebaut worden. Nur noch am Irisgrund und in Neu-Langerwisch ist die Vorfahrt durch Schilder geregelt. Das hat für erhebliche Verwirrung bei den Autofahrern gesorgt. „Es gab bereits mehrere Beinahe-Unfälle“, sagte Ortsvorsteherin Richard. Alle Interventionen bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde des Landkreises waren jedoch bisher vergeblich (PNN berichteten).
Dort beruft man sich darauf, dass bei der Erneuerung der Straße an den meisten Einmündungen abgesenkte Bordsteine eingebaut worden. Wer über einen abgesenkten Bordstein fahre, müsse nach der Straßenverkehrsordnung die Vorfahrt gewähren. „Da die Vorfahrt durch die jetzige Regelung nicht geändert wurde, erfolgte auch kein gesonderter Hinweis“, teilte Marion Daebel vom Straßenverkehrsamt mit. Anwohner fürchten jedoch schon den Winter, wenn die abgesenkten Bordsteine unter einer Schneeedecke verschwinden. „Wir möchten dass die Verkehrsschilder wieder aufgestellt werden“, erklärte Irmgard Richard. Auch Landrat Blasig verwies gestern auf die Straßenverkehrsordnung, sagte jedoch eine nochmalige Prüfung zu.
Nach dem Abschluss der Straßenbauarbeiten soll im kommenden Jahr nun auch der Goetheplatz, der wie eine Insel zwischen den Fahrbahnen der Peter-Huchel-Chaussee liegt, neu gestaltet werden. Viele Einwohner hätten sich schon bereit erklärt, bei der geplanten ehrenamtlichen Aktion zu helfen, sagte Irmgard Richard. Eine Arbeitsgruppe entwickelt derzeit erste Ideen. Laut Richard soll die Grundstruktur des zentral gelegenen Platzes erhalten bleiben. Geplant sei unter anderem das Aufstellen von Bänken und eine Gestaltung mit Findlingen und Blumen.
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