Potsdam-Mittelmark: Gefährliche Bequemlichkeit in Nuthetal Parksünden in Nuthetal werden Politikum

Nuthetal – Der Nuthetaler Ordnungsausschuss tadelt das undisziplinierte Verkehrsverhalten vieler Bewohner des Ortes. „Lassen Sie ein Feuerwehrauto zum Test nach 18 Uhr in die Straße Am Kurzen End fahren. Sie werden nicht durchkommen“, prophezeite Ausschussmitglied Kurt Baller. Das treffe auf viele Ortsbereiche zu. Eine ungenügende Verkehrsdisziplin habe sich eingeschlichen, die im Notfall zum lebensbedrohlichen Zeitverzug führen kann.

Mit Handzetteln ist schon oft auf den Missstand hingewiesen worden – mit wenig oder keinem Erfolg. Verstärkte Kontrollen wurden gefordert, aber die Kontrollgänge des von der Gemeinde finanzierten Außendienstmitarbeiters des Ordnungsamtes zur Überwachung des ruhenden Verkehrs werde ignoriert oder auch diskreditiert – bis zur persönlichen Bedrohung durch Empfänger von Strafzetteln. Auch ein zweiter Außendienstmitarbeiter wurde vorgeschlagen. „Den Parksündern muss klar gemacht werden, dass ihr Vergehen geahndet wird“, unterstrich Ausschussmitglied Lutz Hagen.

Denn die Ignoranz von Verkehrsvorschriften sei in der Gemeinde groß. Parken im Halteverbot oder auf Fußwegen seien die häufigsten Delikte. „Hier helfen wohl nur drastische Maßnahmen“, befürchtet Baller, der zudem kritisiert, dass die Behindertenparkplätze am Bahnhof und am Rehbrücker Markt unberechtigt belegt sind.

„Wir wissen, dass wir in die Straße Am Kurzen End nicht reinkommen. Im Notfall machen wir solange Krach, bis der Weg frei gemacht wird“, sagt indes Ortswehrführer Michael Pozorski auf Nachfrage. Das kann dauern. Doch nicht nur das Parkproblem macht den Kameraden zu schaffen: Die Straße ist zu eng. „Wir benötigen für unsere Fahrzeuge eine Durchfahrtsbreite von drei Metern. Das ist nicht gewährleistet.“ Im nächsten Ausschuss soll über notwendige Baumaßnahmen entschieden werden. kau