Potsdam-Mittelmark: Gefährliche Schimmelpilze

Nuthetal - Immer noch werden neue Schäden bei der außerplanmäßigen Sanierung der kommunalen Rehbrücker Anne-Frank-Kita entdeckt. Jetzt wurden sogar gesundheitsgefährdende Schimmelpilzkulturen gefunden. „Die Handwerker arbeiten deshalb unter Vollschutz“, berichtete Bauamtsleiter Torsten Zado am Dienstagabend auf der Nuthetaler Gemeindevertretersitzung. Um die von den entdeckten Wasserschäden nicht betroffenen Räume ohne Gefahr für die Kinder weiter nutzen zu können, wurde eine luftdichte Trennwand eingezogen. Ziel bleibe es, bis Weihnachten die Sanierung zu beenden und wieder einen geregelten Kita-Betrieb am Eichhörnchenweg zu gewährleisten.

Wie berichtet, hatten Handwerker während der Ferien bei Arbeiten am Parkett zufällig die großen Wasserschäden unter dem Fußboden und hinter den Wänden entdeckt. Vier Gruppenräume und der große Mehrzweckraum mussten sofort gesperrt werden. 87 von 227 Kindern werden seitdem übergangsweise in der Saarmunder Kita betreut.

Der Mehrzweckraum ist mittlerweile bereits bis auf den Grund entkernt. In den kommenden Tagen muss auch die Küche vollständig saniert werden. Als Ersatz wird auf dem Kita-Areal ein Küchencontainer aufgestellt. Erst in den nächsten Tagen könnte der gesamte Schaden vollständig erfasst werden, so Zado, der die Situation als ein „Drama“ bezeichnete. Der Schaden werde im sechsstelligen Euro-Bereich liegen. Bereits Anfang September hatte die Gemeindeverwaltung mitgeteilt, die Versicherung habe die Übernahme zugesagt.

Das Problem in dem 1998 in Öko-Bauweise errichteten Gebäude sei laut Zado, dass in die Wanddämmung zwar kein Wasser eindringe, aber auch kein Wasser nach außen gelange. So ist wahrscheinlich über Jahre hinter einer Wand unbemerkt Wasser aus einer Druckleitung ausgetreten und bis zur Bodenplatte geflossen.

Die vier Kindergruppen aus Rehbrücke werden derzeit im Freizeitbereich der Saarmunder Kita betreut. Das habe zur Folge, dass das Ganztagesangebot der Grundschule Saarmund derzeit nur eingeschränkt angeboten werden könne, so Zado. Auf keinen Fall dürfe es jedoch zum Ausfall von Unterricht kommen. Ein entsprechender Hinweis der Gemeindevertreterin Ute Hustig (Linke) soll jetzt geprüft werden. ldg/kau