Potsdam-Mittelmark: Gegen Einschnitte beim Müll

Potsdam-Mittelmark – Gegen die geplanten Einschnitte bei der Müllentsorgung in Potsdam-Mittelmark hat jetzt auch die Bürgermeisterin von Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), Protest bei Landrat Wolfgang Blasig (SPD) eingelegt. „Einsparungen auf Kosten der Funktionsfähigkeit der Müllentsorgung lehnen wir entschieden ab“, heißt es in einem Brief Hoppes. Im Mittelpunkt ihrer Kritik stehen die geplante Abschaffung der Gelben Tonnen durch das Duale System Deutschland (DSD) und der Wegfall der kostenlosen Schrottabholung durch den kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetrieb.

In der Gemeinde Schwielowsee werde nun befürchtet, das einige Einwohner ihren Schrott wieder im Wald oder abgelegenen Gebieten entsorgen, so Hoppe. Deshalb sollte der Landkreis zumindest eine kostenfreie Schrottabholung über Privatfirmen organisieren und die entsprechenden Termine im Abfallkalender des Landkreises veröffentlichen, so die Empfehlung aus der Gemeinde Schwielowsee.

Dass Verpackungen künftig nur noch in Gelben Säcken entsorgt werden sollen, bezeichnet Hoppe als „die denkbar ungeeignetste Variante“ für ihre Gemeinde mit einem hohen Waldanteil. Widerspruch gegen die Abschaffung der Gelben Tonnen hatten zuvor schon mehrere Amtskollegen Hoppes – unter anderem aus Werder (Havel), Michendorf und Beelitz – eingelegt. Wilde Tiere würden die Säcke aufreißen, und das Resultat wäre die Verschandelung des Straßenbildes, heißt es. Landrat Blasig hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, dass die Entsorgung der Gelben Tonnen oder Säcke letztlich in der Hoheit des DSD und nicht des Landeskreises liege (PNN berichteten). In der kommenden Woche will er mit dem Entsorgungsbetrieb über einen Kompromiss verhandeln. Sein Vorschlag: Die Gelben Säcke sollen zur Entsorgung in die noch vorhandenen Gelben Tonnen geworfen werden. Grundsätzlich, so Hoppe, hätte man die Gemeinden bei den Entscheidungen zur Müllentsorgen einbeziehen müssen. ldg