Potsdam-Mittelmark: Gegen Einstellung des RB 33
Einstimmiger Protest der Michendorfer Gemeindevertreter / Beschwerdekarten im Gemeindeamt
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Michendorf - Mit ganzer Kraft will sich die Gemeinde Michendorf gegen die geplante Einstellung der Regionalbahnlinie RB 33 stellen. Eine entsprechende Protestresolution ist am Montagabend einstimmig von der Gemeindevertretung verabschiedet worden. Wie berichtet, soll der RB 33 zwischen Michendorf und Wannsee eingestellt und künftig nur noch im Zweistundentakt zwischen Jüterbog und Michendorf fahren. Einen entsprechenden Vorschlag hat das Infrastrukturministerium in Reaktion auf die drastische Kürzung von Bundesmitteln für den Öffentlichen Personennahverkehr vorgelegt.
Vielmehr müsste es jedoch darum gehen, den RB 33 noch attraktiver zu machen, erklärte indes der Vorsitzende des Michendorfer Ordnungsausschusses, Peter Pilling. So wird in der Resolution gefordert, die Verbindung durchgehend von Jüterbog nach Wannsee zu erhalten. Nach Abschluss der Bauarbeiten zwischen Jüterbog und Michendorf müsste ein Stundentakt auf der gesamten Strecke sichergestellt werden. Zudem sei es dringend notwendig, auf dem Bahnhof Michendorf Umsteigemöglichkeiten für Behinderte zu schaffen.
„Über 40 Millionen Euro werden zur Zeit in den Ausbau dieser Strecke investiert mit dem Ergebnis, dass die Strecke noch unattraktiver wird. Wird hier wirklich investiert und die Strecke dann ruiniert?“ heißt es in der Michendorfer Resolution.
Zudem wird darauf hingewiesen, dass auf dem Abschnitt zwischen Michendorf und Wannsee mit Fördermitteln des Landes neue Park & Ride-Plätze gebaut wurden bzw. gebaut werden. So entstünden bessere Möglichkeiten für Pendler an den Bahnhöfen Michendorf, Wilhelmshorst und Rehbrücke. Halten würde dort künftig jedoch nur noch der Regionalexpress 7 im Stundentakt. Das stünde im Gegensatz zum Fahrgastpotenzial. So hätte sich in den vergangenen Jahren die Einwohnerzahl an dem betroffenen Streckenabschnitt verdoppelt. Allein der Bahnhof Michendorf werde zur Zeit täglich von 1200 Fahrgästen genutzt.
Ähnliche Proteste gibt es auch aus anderen Gemeinden entlang der Strecke (PNN berichteten). Für Einwohner, die sich persönlich beim Infrastrukturministerium beschweren wollen, hat Pilling jetzt 1000 Karten drucken lassen, die unter anderem im Gemeindeamt Michendorf ausliegen. Sowohl die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Funck als auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein hatten jüngst vorgeschlagen, den RB 33 zumindest im Berufsverkehr weiter nach Berlin fahren zu lassen. „Das ist uns nicht genug“, sagte Pilling. Hagen Ludwig
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