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Potsdam-Mittelmark: Gekündigt trotz guter Führung Betreibern von Strandbad Ferch droht Räumung

Schwielowsee · Ferch - Die Zukunft des Strandbads Ferch ist auch nach dem Start der Badesaison unklar. Alles deutet auf eine Räumungsklage für die bisherigen Strandbadbetreiber, Johnny und Claudia Kristiansen, hin.

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Schwielowsee · Ferch - Die Zukunft des Strandbads Ferch ist auch nach dem Start der Badesaison unklar. Alles deutet auf eine Räumungsklage für die bisherigen Strandbadbetreiber, Johnny und Claudia Kristiansen, hin. Die Gemeinde will das Strandbad dann dem Betreiber des gegenüberliegenden Campingplatzes, Manfred Rejall, übertragen. Durch den Strandzugang wäre der Campingplatz konkurrenzfähiger. Rejall war im Februar auch als Sieger aus einem Vergabeverfahren hervor gegangen. „Wir halten an dieser Entscheidung der Gemeindevertretung fest“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) gestern gegenüber den PNN. Voraussetzung für die Umsetzung sei aber, dass Kristiansens das Grundstück verlassen. Dies sei nunmehr Sache der Rechtsanwälte. Kristiansens hatten das Strandbad vor drei Jahren übernommen und seitdem sehr erfolgreich betrieben. In Ferch wurde ihre Arbeit allgemein positiv aufgenommen. Etwa 10000 Badegäste kamen in der letzten Saison. Einige Fragen bleiben deshalb offen. Ansich waren die bisherigen Betreiber nämlich Bestandteil des Nutzungskonzeptes Rejalls. Er hatte sich im Vorfeld mit ihnen geeinigt, dass sie weiter ihr Imbisscafé mit Biergarten öffnen könnten, während er sich um den Strandbereich kümmern würde. Wieso er sich von diesem Nutzungskonzept verabschiedet hat, wollte Rejall auf PNN-Anfrage nicht beantworten. Auch Bürgermeisterin Hoppe verschweigt, wieso Rejall trotz geänderter Nutzungspläne weiter der Favorit der Gemeinde für das Strandbad ist. Kristiansens selbst erklärten auf Anfrage, dass sie die Vorgehensweise nicht vestehen würden. Sie beharren auf den Weiterbetrieb des Gastronomiebereichs, den sie aufgebaut haben, als sie vor drei Jahren das Strandbad als Unterpächter Helmut Bergs übernahmen. Zur Klarstellung ihrer Ansprüche trennten sie jetzt ihren Bereich vom Strandbereich mit einer Hecke ab. Der Stein war überhaupt erst ins Rollen gekommen, als die Gemeinde das Pachtverhältnis zum Pächter Helmut Berg per Gerichtsbeschluss im Herbst vorigen Jahres gekündigt hatte. Grund waren Zahlungsprobleme. Damit wurde auch der Unterpachtvertrag der Kristiansens gegenstandslos. Sie betonten, die Pacht stets pünktlich an Berg überwiesen zu haben. Nach erfolgreicher Arbeit für Ferch fühlten die sich durch die schnell ausgespochene Räumungsaufforderung ungerecht behandelt. Auch eine Entschädigung durch die Gemeinde lehnen Kristiansens ab. Hoppes Verwaltung hatte vor einigen Tagen angeboten, 22000 Euro Auslöse für die Gastronomie zu zahlen. „Das entspricht auch nicht dem eigentlichen Wert“, so Claudia Kristiansen. Da die Gastronomie durch die Kristiansens weiter betrieben wird, ist der Strandbadbereich unterdessen weiter inoffiziell und ohne Eintrittsgeld zugänglich. Unklar ist die Pflege der Anlage. Bevor ein Rechtsstreit abgeschlossen wäre, ist die Badesaison jedenfalls vorbei. Von den Plänen, dem Fercher Segelklub am Strandbad ein neues Domizil zu geben, hat sich die Gemeinde unterdessen offenbar verabschiedet: Der Verein hat seinen Sitz jetzt auf einem Grundstück in Nachbarschaft der Seewiese (PNN berichteten). Henry Klix

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