Potsdam-Mittelmark: Gelbe Tonnen: Kompromiss angestrebt
Abfallentsorgung bietet weiter Diskussionsstoff
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Potsdam-Mittelmark – Das Aus für die Gelben Tonnen im gesamten Landkreis Potsdam-Mittelmark hat auch auf der Sitzung des Kreis-Innenausschusses am Dienstagabend für Kritik gesorgt. Wie berichtet, will das zuständige Duale System Deutschland (DSD) ab Januar 2010 die Verpackungen mit dem Grünen Punkt nur noch in Gelben Säcken abholen. Gelbe Tonnen gibt es derzeit vor allem noch in den Städten und Gemeinden rund um Potsdam. Die Kommunen befürchten nun, dass Ordnung und Sauberkeit in den Straßen darunter leiden, wenn Krähen oder andere Tiere die Säcke vor der Entsorgung aufreißen. Diese Sorge teilten auch die meisten Mitglieder des Innenausschusses. Die Gelben Säcke seien viel zu dünn und würden bei der geringsten Belastung reißen, hieß es.
Auf der Suche nach einem Kompromiss will Landrat Wolfgang Blasig (SPD) jetzt noch einmal mit dem Entsorgungsunternehmen verhandeln. Er könne sich vorstellen, dass die Gelben Säcke in den vorhandenen Gelben Tonnen gesammelt und aus diesen auch entsorgt werden, sagte Blasig gestern gegenüber der Presse. Von der Neuregelung ohnehin nicht betroffen sind die Gemeinschaftswohnanlagen. Dort sollen die großen Gelben Tonnen auch weiterhin genutzt werden, hieß es im Innenausschuss.
Grundsätzlich sei das Landratsamt für das Duale System nicht zuständig, betonte Vizelandrat Christian Stein (CDU). Allerdings habe man im Vorfeld auf Anfrage des DSD auch keinen Widerspruch gegen die Abschaffung der Gelben Tonnen eingelegt. „Im Raum Brandenburg und Belzig gibt es seit jeher nur Gelbe Säcke“, so Stein. Da wäre schwer zu belegen gewesen, dass das in anderen Gebieten nicht möglich ist.
In alleiniger Verantwortung des Kreises liegen indes andere Veränderungen bei der Abfallentsorgung ab Januar 2010. Wie berichtet, sollen die blauen Papiertonnen im gesamten Landkreis vom Abfallentsorgungsbetrieb APM nur noch einmal im Monat geleert werden. Einwohner, denen der vierwöchige Entsorgungsrhythmus nicht ausreicht, können unentgeltlich eine weitere Blaue Tonne bestellen. Neu ist auch, dass Schrott künftig nicht mehr gebührenfrei von der APM an der Haustür abgeholt, sondern nur auf den Wertstoffhöfen angenommen wird.
Vorgesehen ist eine Gebührenerhöhung für die Abfallentsorgung. So wird die jährliche Grundgebühr pro Person in Privathaushalten um 1,46 Euro steigen. Die Entleerung einer 80-Liter-Tonne wird elf Cent mehr kosten. Ähnlich ist der Steigerungssatz auch bei Tonnen anderer Größen. Der Innenausschuss befürwortete am Dienstag mehrheitlich entsprechende Satzungsentwürfe der Verwaltung. Landrat Blasig bezeichnete die Gebührenerhöhung als moderat, zumal es in den vergangenen Jahren keine Steigerungen gegeben habe. Am 3. Dezember soll der Kreistag die neuen Satzungen beschließen. Hagen Ludwig
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