Potsdam-Mittelmark: Geld für Sonnenstrahlen
2. Bürgersolaranlage in Beelitz in Betrieb genommen – auf dem Dach der Firma Filotec
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Beelitz - Im Industriegebiet-Süd wird seit gestern Geld verdient – und zwar völlig ohne Arbeitskräfte, Maschinen- und Umweltbelastung. Die Sonne machts möglich: fast 52 Cent fließen seit Montag je Kilowattstunde in die Kasse der 2. Beelitzer Bürgersolaranlagengemeinschaft. Auf dem Dach der neu errichteten Werkshalle der Firma Filotec, die eigentlich fast im konkurrierenden Sektor der Heizölbranche arbeitet, befinden sich etwa 200 Quadratmeter Fotovoltaik-Paneele, die die Hälfte der 900 Quadratmeter großen Dachfläche einnehmen.
Zwischen den nach Süden ausgerichteten und schräg gestellten Paneelreihen wird wegen sonstiger Beschattung der Elemente untereinander etwas Platz gelassen, um auch im Winter bei niedrigem Sonnenstand „gute Erträge“ zu sichern. Denn während die Solarzellen im Sommer durch die lange Tageszeit viel Energie produzieren können, soll auch im Winter bei niedrigem Sonnenstand und kürzerer Tageszeit möglichst viel Sonne eingefangen werden. Da bei tiefen Temperaturen der Wirkungsgrad von Solarzellen ansteigt, werden die Nachteile der kürzeren Strahlungzeit fast ausgeglichen. Je nach den Bedingungen liefert die Anlage so zwischen 20 bis 1500 Kilowatt. Was die darunter liegende Fertigungsanlage für Innenauskleidungen von Öltanks – zur Sicherheit gegen eventuelle Lecks – nicht gleich selbst verbraucht, wird ins Edis-Netz eingespeist.
Die erst im November fertiggestellte Halle wurde schon beim Entwurf für eine Solaranlage ausgelegt. Geschäftsführer Burkhard Staabs, der das Entstehen der 1. Bürgersolaranlage in Beelitz interessiert verfolgt hatte, ließ spontan die notwendigen Dachelemente mit planen und bauen, so dass die Installation der Dachanlage durch die Berliner Firma Bumiller problemlos innerhalb weniger Tage errichtet werden konnte.
Seit dem Sommer dieses Jahres initiierte Elke Seidel nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der 1. Beelitzer Solaranlage die zweite. Immerhin 33 Bürger sind auch dafür schon wieder begeistert und gewonnen worden. Allerdings können noch einige Anteile der 155 000 Euro teueren Anlage erworben werden. Eine nachhaltige Geldanlage mit guten Gewinnaussichten, wie se hieß. Vom 20 Meter hohen Dach der Filotec-Halle kann man weit über das noch viel Platz bietende Industriegebiet schauen. Einige schon bestehende Dächer und andere noch zu bauende Hallen könnten ebenfalls mit Solaranlagen belegt werden. Mit Gewinn für die Firmen, die Betreibergesellschaften und für alle, denn Solarenergie ist klimafreundlich. Klaus-P. Anders
Klaus-P. Anders
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