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Potsdam-Mittelmark: Geld fürs Umfeld

Teltow erhält 341 000 Euro Fördermittel für die Gestaltung des Regionalbahnhofs

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Teltow - Es hat noch einmal mächtig geklingelt in Teltows Stadtkasse, kurz vor Jahresende. Genau 341 000 Euro brachte Ministerialdirigent Rainer Bretschneider am Donnerstag ins Rathaus. Dass der langersehnte Förderbescheid für den Regionalbahnhof nun doch noch eintraf, ließ Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) aufatmen. Seit 2005 bemüht sich die Stadt um die Mittel. Doch erst kurz vor Weihnachten erreichte den Bürgermeister der Anruf aus dem Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung mit der guten Nachricht. Denn das Umfeld des Bahnhofes war schon seit längerem in die Kritik geraten, weil es dort noch immer keinen Parkplatz und auch keine Fahrradständer gibt, obwohl im Mai diesen Jahres bereits der erste Zug abgefahren ist.

60 Park- und Rideplätze sollen nun gebaut werden und 50 überdachte Fahrradstellplätze. Die Gesamtkosten betragen 501 000 Euro, davon trägt zwei Drittel das Land, ein Drittel wird die Stadt selber zahlen müssen. Ein Termin für den Baubeginn steht aber noch nicht fest. Geldbote Rainer Bretschneider ließ bei der Übergabe des Gutscheines durchblicken, dass man im Ministerium hoffe, dass vor allem regionale Firmen mit dem Bau beauftragt werden. Sollte der Bedarf an Stellplätzen unerwartet höher ausfallen als geplant, stellte Bretschneider eine finanziellen Nachschlag an Fördermitteln in Aussicht. Zurzeit werden am Regionalbahnhof durchschnittlich 274 Fahrgäste täglich gezählt. Bürgermeister Thomas Schmidt ist überzeugt, dass die Zahlen noch steigen werden, wenn der Schönefelder Flughafen ausgebaut ist, weil Teltow dann ein Knotenpunkt im Anschlussnetz sein wird.

Auch die BIT-Fraktion geht davon aus, dass der Regionalbahnhof in Zukunft mehr frequentiert wird, weshalb sie zur ersten Sitzung der Stadtverordneten im Januar eine Änderung der bisherigen Planungen für das Umfeld des Bahnhofes anregen will. In einem Antrag fordert die Fraktion, dass ein gesicherter Straßenübergang im Bereich der Bushaltestellen an der Mahlower Straße schnellstens installiert werden sollte. Denn wenn dort zwei Busse gleichzeitig halten würden, gefährde dass nicht nur umsteigende Fahrgäste sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Da bald insgesamt fünf Linien die Strecke befahren werden müssten auch die Buchten für die Busse auf 35 Meter verlängert werden, fordert die BIT-Fraktion.

Nach Meinung vieler Teltower motivierte das triste Umfeld nicht sonderlich auf die Bahn umzusteigen. Hatte man anfangs noch gehofft, die Bahn werde für Park- und Ride-Zonen sorgen, sah sich die Stadt ein Jahr vor der Bahnhofseröffnung plötzlich mit dem Problem allein gelassen. Trotzdem gab sich die Verwaltung seinerzeit optimistisch, die notwendigen Anlagen bis zur Eröffnung des Bahnhofes im Mai 2006 fertig stellen zu können. Skeptisch blieben dagegen die Stadtverordneten – und behielten leider Recht. Zwar wurden die Bauplanungen für die Stellplätze im Eiltempo auf den Weg gebracht und vom Parlament verabschiedet, aber die Umsetzung des Vorhabens scheiterte an den nötigen Finanzen. „Kein großer Bahnhof“, witzelten dann auch die ersten Fahrgäste, die bei der sehr spartanischen Eröffnung am 28. Mai vor allem ein Wegeleitsystem vermissten, ebenso Ticketautomaten und Stellplätze. Denn für sie spielte keine Rolle, dass die Bahn im Fahrplan lediglich einen regionalen Haltepunkt für Teltow ausweist, weil dort nur einmal stündlich ein Regionalzug hält. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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