Potsdam-Mittelmark: Geld gibt’s nicht mehr für jeden Vereinsrichtlinie in Schwielowsee diskutiert

Schwielowsee - Ein neues Sportvereinshaus? Eine neue Schießanlage? Ein neues Keyboard für den Chor? Vereine in Schwielowsee sollen für ihre Investitionsprojekte nur noch Gemeindegelder bekommen, wenn sie einen Eigenanteil von mindestens 20 Prozent nachweisen. Das sieht eine Förderrichtlinie vor, die am 28. April in der Gemeindevertretung verabschiedet werden soll. Schon seit Jahren wird über eine solche Richtlinie diskutiert, um die Förderung transparenter zu machen. Inzwischen gibt es in der Gemeinde bereits 62 Vereine, von denen im vergangenen Jahr 43 finanziell aus dem Budget der Ortsbeiräte unterstützt wurden. Es geht um fast 100 000 Euro.

Das Geld soll laut neuer Richtlinie nur noch an eingetragene Vereine fließen, wenn sie gemeinnützig im Bereich Jugend, Kultur, Sport und Soziales wirken. Die Vereine müssen mindestens zwei Jahre existieren und auf Dauer angelegt sein. Chancen auf eine Förderung haben Vereine auch, wenn sie in ihrer Satzung festgelegt haben, dass das Vereinsvermögen im Falle einer Vereinsauflösung an die Gemeinde fließt. Einen Rechtsanspruch auf eine Förderung schließt die Richtlinie aus.

Größere Investitionsvorhaben müssen drei Jahre im Voraus angemeldet werden. Unabhängig davon stellen die Ortsbeiräte vielen gemeinnützig tätigen Vereinen Budgets für laufende Kosten und vergünstigte Räume zur Verfügung. Fast die Hälfte der Ortsbudgets, insgesamt 56 000 Euro, werden durch die Bewirtschaftungskosten von Sportplätzen, Bürgerhäusern oder Jugendclubs aufgebraucht. Hauptnutznießer sind die drei Jugendklubs und Bürgerhäuser (27 500 Euro), die Sportvereine in Caputh und Ferch (13 500 Euro) und der Geltower Bürgerclub, der jährlich für Miete und Bewirtschaftung 10 000 Euro in Anspruch nimmt. Für Vereine und Vereinsprojekte mit überregionaler Ausstrahlung stellt die Richtlinie eine Sonderförderung aus dem Gemeindehaushalt in Aussicht. hkx