Potsdam-Mittelmark: Geldbuße angedroht
Teltower Ordnungsamt geht gegen Pferdeäpfel vor
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Teltow – Das Teltower Ordnungsamt will jetzt durchgreifen bei Verunreinigungen im öffentlichen Verkehrsraum. Konkret geht es um Pferdeäpfel. Die tierischen Exkremente seien eine „Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung“, heißt es in einem Schreiben an Tierparkchef Horst Lübeck. Der bietet in seinem Tierpark Kremserfahrten an. Dem Amt sei aufgrund von Bürgerbeschwerden bekannt geworden, dass die Pferde dabei öfter ihren Kot auf der Straße hinterlassen würden, heißt es in dem Brief vom Amt. Da Lübeck die Abfälle nicht wegräume, behält es sich eine Geldbuße von bis zu 2000 Euro vor.
Horst Lübeck kann das nicht verstehen, nach den Kutschtouren fahre meist einer seiner Mitarbeiter die Strecke mit Eimer und Besen ab, um die Pferdeäpfel einzusammeln. Wenn das nicht möglich sei, habe er Bekannte in der betroffenen Straße angerufen, die das für ihn erledigt hätten. „Das ist doch prima Dünger für Erdbeeren und Tomaten“, meint er.
Schon rund 20 Jahre rollt die kleine Pony kutsche bei schönem Wetter mit Gästen durch das Viertel um den kleinen Tierpark. Doch seit einiger Zeit habe er richtig Ärger bekommen, sagt Lübeck. Er sieht sich als Opfer von Missgunst und Neid. „Da haben mich einige richtig auf dem Kieker“, argwöhnt er, „vor allem einige Hundehalter“. Denn die hätten ihre Tiere früher immer zum Auslauf auf die benachbarten Wiesen geführt. Die hat Lübeck vor einem Jahr gekauft als Koppel für die Pferde und musste daher die Wiese einzäunen. Seither nehmen die Zwistigkeiten kein Ende, berichtet der Tierparkchef.
Zuerst seien immer wieder die Schilder abhanden gekommen, auf denen zu lesen stand: „Privatgrundstück, Müll abladen verboten.“ Dann wurden nachts die Betonpfeiler rausgerissen und kürzlich alle Pfähle an der Grundstücksgrenze abgesägt. „Ich habe aber auch nette Nachbarn“, betont Lübeck, „die wissen den Anblick von weidenden Pferden zu schätzen“. Nachdenklich meint er, dass die Hundehalter auch zu ihrem Recht kommen müssten und die Stadt einen Auslaufplatz errichten sollte.
Doch aus Sicht der Verwaltung sind das zwei verschiedene Sachverhalte. Daher pocht das Ordnungsamt darauf, dass der Tierparkchef dafür sorgen müsse, dass die Verunreinigungen beseitigt werden. „Sollte Herr Lübeck dem nicht nachkommen, muss er mit einer Geldbuße rechnen“, sagte der Erste Beigeordnete Thomas Koriath den PNN. Der Außendienst des Amtes habe die Pferdeäpfel vor Ort in Augenschein genommen, nachdem sich Anwohner mehrfach beschwert hätten. Und das sei in diesem Jahr mehrfach vorgekommen, so Koriath.
Der ganze Ärger, so Tierparkchef Lübeck, sei auch an seinen Ponys nicht spurlos vorübergegangen. „Die äppeln jetzt nur noch hier vorne vor dem Eingang zum Tierpark.“ Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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