Potsdam-Mittelmark: Gemeinde soll Wald kaufen
Wählergruppe will Grün in Stahnsdorf erhalten
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Stahnsdorf - Die Stahnsdorfer Wählergruppe „Bürger für Bürger“ hat vorgeschlagen, dass die Gemeinde verschiedene Waldflächen im Ortsbereich erwirbt, um selbst über deren Schutz und Nutzung zu bestimmen. „Nur so kann man der derzeit teils bereits recht willkürlich betriebenen Waldbewirtschaftung vorbeugen“, heißt es in einer Presseerklärung.
Hintergrund sind unter anderem Baumfällungen in den Wäldern bei Güterfelde, die Anfang des Jahres auf den Protest von Anwohnern und Gemeindevertretern gestoßen sind. Auch Bürgermeistermeister Bernd Albers (BfB) hatte an einem Protestmarsch teilgenommen. Die Kirchliche Waldgemeinschaft Mittelbrandenburg hatte die Abholzungen verteidigt. Man wolle den Wald erhalten, fördern und langfristig verbessern und tue damit nichts Ungesetzliches, so Revierförsterin Christiane Weber. Unmut hatte es zuvor bereits über Abholzungen im Waldstück zwischen Annastraße und Sputendorfer Straße sowie im sogenannten Beethovenwäldchen gegeben.
Bereits im vergangenen Jahr habe sich die Gemeindevertretung zusammen mit dem Bürgermeister dafür eingesetzt, dass einige der Waldflächen rund um Stahnsdorf zum Schutzwald erklärt werden, sagte BfB-Vertreterin Regina Schwarz. „Leider haben die zuständigen staatlichen Behörden dies nicht genehmigt – die Gemeinde klagt dagegen“, so die Kommunalpolitikerin. Die Waldbesitzer hätten sich gegen die Bürgerappelle taub gestellt. Auch die zunehmende Verstädterung und touristische Erschließung der Region Teltow würden den Walderwerb durch die Gemeinde notwendig machen. Nur ein grünes Stahnsdorf bleibe attraktiv und ein beliebtes Ausflugsziel, heißt es seitens der Wählergruppe. Auch der Schutz vor Lärm und Feinstaub würde angesichts der zunehmenden Verkehrsbelastung in Stahnsdorf eine Rolle spielen.ldg
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