Potsdam-Mittelmark: Gemeinde verkauft nicht
Entwicklung am Stahnsdorfer Hof wieder offen
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Stahnsdorf - Die Entwicklung des Areals am Stahnsdorfer Hof ist wieder völlig offen. Wie berichtet, wollte der ortsansässige Immobilienkaufmann Uwe Driesener dort einen Bio- und Drogeriemarkt ansiedeln. Dafür hat er bereits das Grundstück der früheren Bäckerei Fink gekauft. Zur Abrundung wollte ihm die Gemeinde auch das benachbarte Straßenstück verkaufen, das war auf der Gemeindevertretersitzung im Juni beschlossen worden – offenbar zu voreilig. Am Donnerstagabend wurde der Beschluss einstimmig wieder zurückgezogen.
Der Hintergrund: Die anderen Anwohner hatten von den Verkaufsabsichten der Gemeinde erst aus der Zeitung erfahren. Betroffen ist vor allem die Metallbau GmbH von Wolfgang Krause, die seit vielen Jahren in Stahnsdorf ansässig ist. Die kommunale Fläche, einst ein Teilstück der Wilhelm-Külz-Straße und jetzt eine Sackgasse, liegt mitten in Krauses Privatgrundstück. Zudem ist der Drogeriemarkt dort geplant, wo sich heute sein Wohnhaus befindet. Die Gemeindevertreter waren Ende Juni nach den Ausführungen Drieseners davon ausgegangen, dass auch Krause verkaufen möchte. Doch wie sich herausstellte, ist eine Einigung zwischen beiden nicht in Sicht. „Für einen Umzug des Firmen- und Wohnsitzes der Familie Krause wären etwa 700 000 Euro nötig“, erklärte Steffen Trodler, ebenfalls Anlieger und von Drieseners Plänen betroffen. So viel sei bislang aber nicht geboten worden.
Das Straßenteilstück in der Wilhelm-Külz-Straße bleibe nun solange in der Hand der Kommune, bis klar sei, wie sich die angrenzenden Grundstücke weiterentwickeln, erklärte Bürgermeister Bernd Albers (BfB) gestern den PNN. Driesener werde sich einschränken müssen. Der Immobilienkaufmann hatte im Vorfeld angekündigt, an seinem Vorhaben festzuhalten und notfalls auch kleiner zu planen. Am Freitag war Driesener für die PNN nicht zu erreichen.
Künftig sollen zum Verkauf stehende Grundstücke der Kommune für fünf Monate auf der Internetseite der Gemeinde Stahnsdorf ausgeschrieben werden. Auch das haben die Gemeindevertreter am Donnerstag beschlossen. „Nach der jüngsten Erfahrung werde ich künftig trotzdem sehr vorsichtig bei solchen Verfahren sein“, fasste Gunnar Schilling (Grüne) das Unbehagen der Gemeindevertreter zusammen. Ariane Lemme
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