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Potsdam-Mittelmark: Gemeinde will Teltomat-Gelände kaufen

Industriebrache im Michendorfer Ortszentrum soll endlich entwickelt werden

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Michendorf - Die Gemeinde Michendorf will das brachliegende Teltomat-Gelände in der Ortsmitte kaufen und unter eigener Regie entwickeln. In diesem Sinne haben sich die Mitglieder des Hauptausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, der Papenburg AG als bisherigem Eigentümer des Geländes ein Kaufangebot zu unterbreiten. Darüber informierte Bürgermeisterin Cornelia Jung die PNN auf Anfrage. Zuvor hatte ein Gutachter für die 2,5 Hektar große Brache einen Grundstückswert von 280000 Euro ermittelt (PNN berichteten).

Seit über zehn Jahren drängt die Gemeinde bei der Papenburg AG auf eine Entwicklung des einstigen Industriegeländes an der Poststraße. Die Firma hatte das Areal 1994 von der Treuhand erworben – unter der Maßgabe, hier ein lebendiges Ortszentrum zu errichten. Die Papenburg AG habe bisher jedoch keinerlei Aktivitäten gezeigt mit der haltlosen Begründung, die Gemeinde würde an dieser Stelle die Entwicklung blockieren, sagte die Bürgermeisterin.

Nun steht die Gemeinde Michendorf unter Handlungszwang, weil die Entwicklung der Industriebrache Voraussetzung dafür war, dass der Ortskern zum Sanierungsgebiet erklärt wurde. Für die Verschönerung und Neuordnung des Zentrums gibt es Fördermittel aus der Städtebauförderung. Doch jetzt, wo die Sanierung im öffentlichen Raum fast abgeschlossen ist, dränge der Fördermittelgeber darauf, auch die Industriebrache in Angriff zu nehmen, heißt es aus dem Gemeindeamt . Noch in diesem Jahr müsse dem Land ein abschließender Sanierungsplan vorgelegt werden. Für die den Ankauf und die Beräumung der Fläche kann die Gemeinde auf Fördermittel des Landes hoffen, weil die Brache im Sanierungsgebiet liegt.

Um die Planungsinitiative zu ergreifen, hatten die Michendorfer Gemeindevertreter bereits vor einem Jahr einen neuen Bebauungsplan für das Teltomat-Gelände verabschiedet. Statt eines Ortszentrums mit Handel, Gewerbe und Wohnen sollte demnach eine Parkanlage mit Kinderspielplatz und Freilichtbühne entstehen (PNN berichteten). Mit dem neuen Bebauungsplan sollte das Zugriffsrecht der Gemeinde auf das Areal verbessert werden. Zudem wurde dieser Schritt als letztes Mittel gewertet, den Eigentümer der Fläche noch einmal zu aktivieren. Die Papenburg AG kündigte indes eine Klage an, sprach von „Enteignung“ und bemängelt, dass durch den neuen Bebauungsplan das Grundstück „gänzlich entwertet“ werde. Das Landratsamt versagte schließlich die Genehmigung des neuen, von der Gemeinde Michendorf beschlossenen Bebauungsplanes mit der Begründung, dass die Kommune im Abwägungsverfahren öffentliche Belange zu sehr über private Interessen gestellt habe. Hagen Ludwig

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