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Michendorfs Wunschliste steht: Gemeindeparlament legt Ende April Favoriten fest

Michendorf - Ein Hallenbad, Unterstände für Fahrräder und ein grüneres Michendorf: 152 Vorschläge haben Michendorfer Anwohner im vergangenen Jahr eingereicht, nachdem das Rathaus aufgefordert hatte, Ideen zur Gestaltung der Gemeinde abzugeben. Verteilt werden sollen 2,7 Millionen Euro, die SPD hatte einst das sogenannte „Investitionsprogramm 2020“ eingebracht.

Von Eva Schmid

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Michendorf - Ein Hallenbad, Unterstände für Fahrräder und ein grüneres Michendorf: 152 Vorschläge haben Michendorfer Anwohner im vergangenen Jahr eingereicht, nachdem das Rathaus aufgefordert hatte, Ideen zur Gestaltung der Gemeinde abzugeben. Verteilt werden sollen 2,7 Millionen Euro, die SPD hatte einst das sogenannte „Investitionsprogramm 2020“ eingebracht. Ende April wollen die Gemeindevertreter über die Favoriten aus der Wunschliste entscheiden.

„Zu den verrücktesten Ideen gehörte der Vorschlag, ein Hallenbad in Michendorf zu bauen“, sagt Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) auf PNN-Anfrage. Seine Verwaltung habe viele Briefe und Mails bekommen, in denen eine verbesserte Infrastruktur gefordert wurde. Auch das Radwegenetz inner- und außerhalb der Gemeinde zu vervollständigen, sei von vielen Michendorfern gefordert worden. „Manche wünschten sich den Ausbau bestimmter Straßen, manche wiederum betonten, dass sie den Ausbau dort nicht wollten.“ Viele Pro- und Contra-Stimmen habe es auch zum Ausbau der Wilhelmshorster Irissee-Terrassen gegeben, so der Bürgermeister.

Die Irissee-Terrassen sind am Ende nicht auf die jetzt veröffentlichte Liste gekommen. Über welche Ideen die Gemeindevertreter auf ihrer nächsten Sitzung am 25. April abstimmen sollen, haben die Gemeindegremien entschieden. Unter anderem wurde im Bau- und Umweltausschuss sowie im Ausschuss für Soziales und Kultur diskutiert, was überhaupt machbar sei. „Doppelte Nennungen flogen raus, ebenso Wünsche, die unrealistisch gewesen seien“, so Mirbach. Das Hallenbad gehörte wohl zu Letzterem: „Wir haben zwei Badeseen, das muss reichen.“

Übrig geblieben sind 30 Vorschläge, darunter mehrere Fahrradabstellmöglichkeiten, etwa eine überdachte am Bahnhof sowie an allen zentralen Bushaltestellen. Auch mehr Parkbänke und Plastiktüten-Spender für die Hinterlassenschaften von Vierbeinern sollen aufgestellt werden. Zudem wollen Anwohner historische Häuser kennzeichnen, in Wilhelmshorst soll eine Mehrzwecksportanlage entstehen, es sollen Obstbäume gepflanzt werden und am Dorfteich in Neu-Langerwisch soll es künftig mediterraner zugehen – dank eines Bouleplatzes.

Fünf Kreuze dürfen die Gemeindevertreter insgesamt vergeben, am Ende werden die Vorschläge gewichtet – die Bürger selbst werden nicht noch einmal befragt. Für die Ideen, die übrig bleiben, will Mirbach die Kosten ermitteln. Offen ist bisher, was alles mit dem Budget von 2,7 Millionen finanziert werden kann.

Kritik an dem Verfahren kommt von der SPD: „Leider haben wir festgestellt, dass es der Bürgermeister mit seiner Verwaltung nicht schafft, lebendige Bürgerbeteiligung zu organisieren“, so SPD–Fraktionschef Volker-Gerd Westphal. Das Verfahren sei wenig transparent. Unklar sei auch, nach welchen Kriterien die 30 Ideen ausgewählt wurden.

„Schade, dass in Michendorf erst 2020 über die Besetzung des Bürgermeisterpostens abgestimmt wird“, so Westphal. Ansonsten hätte sich Mirbach mehr angestrengt, „um zu zeigen, dass er mehr drauf hat, als Sachen auszusitzen und die Gemeinde nur zu verwalten, statt zu gestalten.“ 

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