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Potsdam-Mittelmark: Gemeinsames Bekenntnis zu Havelbus

Absichtserklärung von Mittelmark und Havelland

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Potsdam-Mittelmark - Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland jetzt grundsätzlich zur gemeinsamen Havelbus-Verkehrsgesellschaft (HVG) bekannt. Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung zu den ÖPNV-Strukturen sei ein erster wichtiger Schritt zur mittelfristigen Bestandssicherung des Verkehrsunternehmens getan worden, hieß es gestern in einer abgestimmten Pressemitteilung.

Wie berichtet war dem mittelmärkischen Landrat Wolfgang Blasig (SPD) im September 2010 vom Kreistag ursprünglich der Auftrag erteilt worden, die Entflechtung des HVG-Konzerns vorzubereiten. Ziel war es, aus den eigenen HVG-Anteilen und der ebenfalls kreiseigenen Bad Belziger Verkehrsgesellschaft (VGB) einen einheitlichen mittelmärkischen Verkehrsbetrieb zu gründen. Dadurch erhofften sich Verwaltung und Kreistag unter anderem bessere Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs in Potsdam-Mittelmark. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten der Firma „civity Management Consultants“ ergab jedoch, dass dieser Weg zwar rechtlich umsetzbar, aber für den Landkreis mit wirtschaftlichen Risiken verbunden wäre. Daraufhin wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern des Kreises Havelland gegründet, um die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit auszuloten.

Dafür sei mit der Absichtserklärung jetzt der Rahmen gesteckt worden - Details wären noch auszuhandeln, hieß es gestern aus dem mittelmärkischen Landratsamt. Grundsätzlich haben sich beide Landkreise geeinigt, die Zusammenarbeit im öffentlichen Personennahverkehr fortzusetzen und bestehende Synergien auszubauen. Zum zukünftigen ÖPNV-Modell heißt es allgemein, es solle offen und attraktiv für die Einbindung weiterer potenzieller Partner sein. Fixiert wurde, dass jeder der beiden Havelbus-Partner über die Ausgestaltung des Busverkehrs in seinem Landkreis eigenständig zu entscheiden hat.

Ein Streitpunkt waren bisher die Gesellschaftsanteilsverhältnisse an der HVG, die unter dem Strich nicht ausgeglichen sind, weil Havelland an der Rathenower Tochtergesellschaft mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist. In der gemeinsamen Absichtserklärung heißt es jetzt kryptisch, die Gesellschaftsanteilsverhältnisse beider Landkreise an der HVG und ihrer Tochtergesellschaften „sollen sich entsprechen“.

Mit 439 Mitarbeitern sowie 248 eigenen und gemieteten Fahrzeugen ist die HVG das größte brandenburgische Busunternehmen. Sie unterhält sieben Standorte in Potsdam, Werder (Havel), Beelitz, Stahnsdorf, Nauen, Falkensee und Rathenow. Am 1. Juli dieses Jahres feiert die Gesellschaft, die derzeit Konzessionen für 83 Buslinien hat, ihr 20-jähriges Gründungsjubiläum. Hagen Ludwig

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