Potsdam-Mittelmark: Geschäft mit Schutt
BZR verteidigt Deponieprojekt in Michendorf
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Michendorf - Die Bauzuschlagstoffe und Recycling GmbH (BZR) hat ihre in der Fresdorfer Heide geplante Bauschuttdeponie verteidigt. In Michendorf gibt es Widerstände gegen das Projekt. Doch die Gemeinde könnte massiv profitieren, sagte der technische Leiter des Unternehmens, Ulv Dörschmann, den PNN. Neben höheren Steuereinnahmen würden Arbeitsplätze geschaffen werden. Im Zuge der Renaturierung könnte eine Photovoltaikanlage entstehen. „Die Deponie kann ein Vorzeigeprojekt werden, wie man mit Bauabfällen umgeht“, so Dörschmann.
Seine Firma betreibt im Wildenbrucher Kiessandtagebau einen Recyclingbetrieb für Beton und Baumischabfälle, der um eine Deponie für mineralische Abfälle, sprich Boden und Bauschutt, erweitert werden soll. Die BZR braucht dafür grünes Licht aus der Gemeinde, sie müsste den Flächennutzungsplan ändern. Wie berichtet hatte die Firma jüngst den Ortsbeirat Wildenbruch und die Vertreter des Umweltausschusses in die Kiesgrube eingeladen, um für ihr Vorhaben zu werben. Der Ortsbeirat lehnt das Projekt ab, der Umweltausschuss wird am 15. Mai eine Empfehlung abgeben, sagte Ausschussvorsitzender Wolfgang Kroll.
Konkret plant die BZR 10 Hektar der 45 Hektar großen Kiesgrube in eine Deponie umzuwandeln. Über zehn Jahre könnten 1,1 Millionen Kubikmeter mineralische Abfälle verfüllt werden, so Dörschmann. Die Abfallmenge könne auf 300 Arbeitstage pro Jahr umgerechnet werden, sodass mit einer täglichen Lieferung von 400 Kubikmetern zu rechnen sei. Das seien etwa 15 bis 30 Lkw-Ladungen.
Es komme immer noch häufig vor, dass solche Abfälle irgendwo hingeschüttet würden. Obwohl Bauschutt zu den nicht gefährlichen Abfällen zähle, müsse aber eine schädliche Beeinflussung für die Umwelt ausgeschlossen werden. Eine 20 Meter dicke Tonschicht sowie zwei zusätzliche Abdichtungen würden die Berührung mit dem Grundwasser in der Fresdorfer Heide verhindern, so Dörschmann. „Das Umweltministerium hatte uns bestätigt, dass die Kiesgrube sich als Deponiestandort eignet.“ Deponiebetreiber würden streng kontrolliert: Die Abfallbehörde des Landes schreibt vor, dass jede Lieferung einer chemischen Analyse unterzogen werde, bevor sie als ungefährlich eingestufter Abfall auf der Deponie lande.
Dörschmann versichert, dass die Belastungen gering bleiben: Die Lastwagen umfahren die Gemeinde sowie das angrenzende Saarmund. Baggerlärm sei in den zwei Kilometer entfernten Häusern nicht zu hören und die obere Schicht der Deponie werde nach ihrer Nutzung begrünt. Auf der Wiese könnten künftig Solarmodule stehen. Dörschmann: „So etwas ist für eine Gemeinde attraktiv – vielleicht wollen die Michendorfer sich irgendwann selbst mit Strom versorgen.“ Eva Schmid
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