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Potsdam-Mittelmark: Geschäftsführer von Havelbus abberufen

Potsdam-Mittelmark - Joachim de Boor ist gestern mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG) von den Gesellschaftern abberufen worden. Die HVG ist Eigentum der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland.

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Potsdam-Mittelmark - Joachim de Boor ist gestern mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG) von den Gesellschaftern abberufen worden. Die HVG ist Eigentum der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland. Als neuer Geschäftsführer sei Dieter Schäfer bestellt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der HVG. Schäfer war bisher Betriebsleiter der HVG-Tochter Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft.

Eine offizielle Begründung für die Abberufung gab es gestern nicht. Der mittelmärkische Landrat Lothar Koch (SPD) war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Bekannt ist, dass es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Spannungen zwischen den Gesellschaftern und de Boor gekommen war. Nach PNN-Informationen soll es unter anderem erhebliche Differenzen über vorgelegte Kosten-Nutzen-Rechnungen für Buslinien gegeben haben. Es existiere kein Vertrauensverhältnis mehr, sagte ein Vertreter der Großen Koalition im mittelmärkischen Kreistag den PNN.

Wenig Verständnis zeigten die Mitglieder der Koalition auch dafür, dass de Boor in Briefen an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und andere Landespolitiker die Kürzung der ÖPNV-Landesmittel sowie der Zuwendungen seitens der Landkreise beklagt hatte. Noch vor einigen Tagen hatte de Boor erklärt, die HVG könne im kommenden Jahr ihre Aufgaben nur noch erfüllen, wenn sie eine Million Euro aus ihren Rücklagen entnehme. Zudem warf de Boor – Geschäftsführer bei der HVG seit Februar 2005 – den Gesellschaftern intern mangelnde Kommunikationsbereitschaft vor.

Vor diesem Hintergrund wurde vor einigen Tagen sogar die Veränderung einer Buslinie am Kleinmachnower Weinberg zum Politikum (PNN berichteten). Die HVG-Geschäftsführung hatte beschlossen, die Weinbergsiedlung nur noch zu tangieren, um die zugeparkten Straßen in der Siedlung zu umgehen. Nach einem Beschluss der Großen Kreistagskoalition forderte Landrat Koch den HVG-Geschäftführer indes auf, die alte Linie weiter zu befahren. Die HVG lenkte schnell ein, teilte jedoch über die Presse mit, dass nun mit Verspätungen zu rechnen sei. Hagen Ludwig

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