
© B. Stelley
Altersgerechtes Wohnen in Rehbrücke: Geschwungenes Wohnen mit Ausblick
Ein Quartier für altersgerechtes Wohnen in Rehbrücke wurde eröffnet. Die Gewog investiert 7,7 Millionen Euro.
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Nuthetal - In Bergholz-Rehbrücke ist ein großes Bauvorhaben abgeschlossen worden. In der Straße Zum Springbruch wurde am gestrigen Donnerstag eine neue Wohnanlage für barrierefreies Wohnen offiziell eröffnet. Sie besteht aus zwei geschwungenen Häusern, die sich Richtung Westen öffnen und den Blick ins Grüne freigeben.
„Als wir vor einem Jahr Richtfest gefeiert haben und ich auf dem Dach stand und die Aussicht sah, habe ich mich geärgert, dass wir das Dachgeschoss nicht ausgebaut haben“, sagte Carsten Fischer, Geschäftsführer der Gemeindlichen Wohnungsbaugesellschaft Kleinmachnow (Gewog), dem Bauherrn des Projektes. Unter den Dachschrägen befinden sich jetzt unter anderem abschließbare Lagerräume für die Mieter.
Insgesamt sind auf 3920 Quadratmetern 55 barrierenfreie Wohnungen entstanden. „Es sind überwiegend Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen“, sagte Fischer. „Es gibt zwei Vier-Zimmer-Wohnungen und eine Fünf-Zimmer-Wohnung, in die eine junge Familie eingezogen ist.“ Bereits im Vorfeld des Baus gab es 190 Bewerbungen für die Wohnungen. Anfang dieses Jahres konnten dann die Mietverträge abgeschlossen werden.
Die beiden Grundstücke hatte die Gewog bereits 2011 gekauft. „Anfangs dachten wir uns, es ist eine schöne Geldanlage und man kann ja irgendwann mal drauf bauen“, sagt Fischer. „Die Bürgermeisterin Ute Hustig kam aber schnell auf uns zu und sagte, die Gemeinde brauche barrierefreie Wohnungen.“ Anfangs waren in dem Mischgebiet Wohn-, Geschäfts- und Bürogebäude geplant. Eine Wohnnutzung im Erdgeschoss war ausgeschlossen. Die Gemeindevertreter mussten den Bebauungsplan „Am Rehgraben“ in Teilen ändern, damit die jetzige Nutzung überhaupt möglich wurde. „Ich danke den Gemeindevertretern ganz besonders, dass sie dieses für Nuthetal wichtige Projekt so schnell, auch in Sondersitzungen, auf den Weg gebracht haben“, sagte Bürgermeisterin Hustig.
Eine größere Herausforderung für die Wohnungsbaugesellschaft waren die Richtlinien für das Vergabeverfahren. „Wir hatten das zum ersten Mal in Kleinmachnow gemacht“, sagte Fischer. In der Heinrich-Heine-Straße hatte die Gewog 2014 drei Häuser für altersgerechtes Wohnen errichtet. Das Projekt musste, genau wie die neue Wohnanlage in Bergholz-Rehbrücke, europaweit ausgeschrieben werden. Juristisch sei das Verfahren kompliziert.
Der barrierefreie Wohnkomplex im Springbruch hat schließlich 7,7 Millionen Euro gekostet. Fischer zufolge sei das Bauvorhaben im Kostenrahmen geblieben. Finanziert werden die Neubauten durch zwei Kredite der Investitionsbank des Landes Brandenburg.
Da energetisch der KFW55-Standard beim Bau eingehalten wurde, seien weitere Zuschüsse zu erwarten. Mit dem Bau sei nicht nur ein Beitrag für die demografische Entwicklung in der Gemeinde geleistet worden, sondern auch zur Ökologie, sagte Timo Jacob, Ingenieur und Geschäftsführer der S & P Sahlmann Planungsgesellschaft in Potsdam, die das Projekt begleitete. „Die Bewohner werden es bei den geringen Betriebskosten merken.“ Man sei bei den Materialkosten wie Steinen, Beton und Elektroleitungen unter 1600 Euro pro Quadratmeter geblieben. „Wer sich damit auskennt, weiß, dass das wirklich wenig ist“, so Jacob.
Noch ist die gesamte Anlage nicht ganz fertig. Einige Trennwände für die Balkone müssen noch eingebaut werden. Auch bei den Außen- und Grünanlagen wird in den nächsten Wochen noch einiges getan. „Die Pflanzzeit ist ja typischerweise im Herbst, also kommt da noch was“, sagt Carsten Fischer.
Den Bewohnern steht vor und hinter den Häusern viel Platz zur Entfaltung zur Verfügung. Zudem gibt es im Erdgeschoss eines Hauses eine Bibliothek. In Zukunft seien verschiedene Veranstaltungen geplant. Die Bewohner sind dazu aufgerufen, ihre Ideen mit einzubringen, so Bürgermeisterin Hustig. Björn Stelley
Björn Stelley
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