Potsdam-Mittelmark: Gesunde Kost
Grüner Besuch im Petzower Fruchterlebnisgarten
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Grüner Besuch im Petzower Fruchterlebnisgarten Werder · Petzow - Die Frage von Joachim Gessinger war nicht aus der Luft gegriffen: Ob Christine Berger mit ihren Petzower Sanddornspezialitäten nicht die Konkurrenz der auf den europäischen Markt drängenden Chinesen fürchtet? Gemeinsam mit der grünen Bundestagsabgeordneten Cornelia Behm machte der grüne Landeschef im Petzower Fruchterlebnisgarten Halt auf seiner Wahlkampftour. Gessinger ist Spitzenkandidat für den Wahlkreis 61 und hatte sich im Internet über Sanddorn fachkundig gemacht. Tatsächlich würden im Reich der Mitte angeblich auf drei Millionen Hektar Sanddorn angebaut, so Berger, die die Rohstoffe für ihre Spezialitäten von einer 25 Hektar großen Fläche in Glindow erntet. „Aber selbst wenn es die Chinesen versuchen wollten – was Geschmack, Vertrieb und Frische angeht, haben wir die Nase weit vorn“, ist sich Berger sicher. Und vorproduziertes Sanddornkonzentrat würde schwarz oxidieren – keine gute Voraussetzung für Produkte, die lecker aussehen sollen. „Nur beim Sanddornöl hätten die Chinesen eine Chance“, schätzt Berger ein, der Bedarf für die Wundermedizin könne in Deutschland kaum gedeckt werden. Berger schilderte den langen Weg zu einem Unternehmen, das heute mit 20 Beschäftigten einen Jahresumsatz von fast 3 Millionen Euro erzielt. Eine Sanddornversuchsfläche aus DDR-Zeiten bildete den Ausgangspunkt für ihre Firma, die mittlerweile 50 Produkte an über 2500 Kunden vertreibt. Zwei Drittel der Produkte finden zwischen Hiddensee und den ostfriesischen Inseln Absatz – aus Naturschutzgründen darf der dort sprießende Sanddorn nicht überall geerntet werden. Berger stimmte Cornelia Behm zu: Gesunde Nahrungsmitteln sind immer beliebter. Die Spezialitätenläden und das Restaurant im Petzower Fruchterlebnisgarten erfreuen sich wachsenden Zuspruchs. Im Herbst wird hier neben dem Kräuter- ein Wildobstgarten angelegt, und Berger will vier statt einen Azubi einstellen. Der Kampf würde leichter fallen, wenn die Investitionen auf die Steuern anzurechnen wären, gab sie Behm und Gessinger auf den Weg. „Dann bräuchte ich nicht immer eine Bank.“ Dass es Kleinunternehmen im Osten mit der Liquidität schwer haben, weil ihnen das Polster fehlt, räumten Behm und Gessinger gerne ein. Wie die Grünen da etwas bewegen könnten, blieb offen. hkx
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