Potsdam-Mittelmark: Gewerbepark Ferch soll wachsen Diskussion zum Flächennutzungsplan:
Büchner hält zwölf Hektar mehr für sinnvoll
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Schwielowsee - Das Fercher Gewerbegebiet soll deutlich erweitert werden. In der Diskussion des neuen Flächennutzungsplanes sind sich die Gemeindevertreter einig geworden, dass auch auf der anderen, noch unbebauten Seite der Erschließungsstraße „Am Gewerbepark“ Ansiedlungsflächen geschaffen werden. Der Umfang steht zwar noch nicht fest. Ferchs Ortsbürgermeister Roland Büchner (BBS) setzt sich aber massiv für eine Maximalvariante ein, die einen Zuwachs um zwölf Hektar vorsieht. Derzeit ist der Gewerbepark etwa zwanzig Hektar groß.
Büchner betonte, dass das Gewerbegebiet, das sich unmittelbar vor dem Ortseingang von Glindow befindet, derzeit gut ausgelastet sei. „Die Erschließung ist gesichert und die Verkehrsanbindung durch die Autobahn hervorragend.“ Selbst wenn es keinen akuten Bedarf gebe, müsse die Gemeinde Erweiterungsflächen vorhalten, so Büchner. So sei nicht auszuschließen, dass es in zwei bis drei Jahren, wenn die Wirtschaft wieder anzieht, Ansiedlungsnachfragen gibt. „Wir können uns es nicht leisten, jemanden wieder nach Hause zu schicken. Mir ist an dieser Stelle Weitsicht lieber als Hauruck-Entscheidungen“, sagte Büchner gegenüber den PNN.
In der Maximalvariante ist vorgesehen, das Gewerbegebiet parallel zur Straße Am Gewerbepark nach Süden in 200 Meter Tiefe zu erweitern. Bei der Erweiterungsfläche handele es sich um brachliegendes Ackerland, das im Zuge der Flurneuordnung neu aufgeteilt wurde. Gebenenfalls müsse man damit leben, das Fördermittel für die Flurneuordung zurückgezahlt werden müssen, so Büchner.
Die Erweiterung sei auch sinnvoll, um immissionsträchtigen oder expandierenden Firmen im Ort eine Alternative zu bieten, wenn sie sich nicht mit der Wohnnutzung vertragen. So sollte laut Büchner das Gespräch mit der Recycling-Firma Richter in Geltow gesucht werden, die hier u.a. einen Deponiestandort unterhält. Prinzipiell müsse aber ein Bestandsschutz ansässige Unternehmen gelten. Der Flächennutzungsplan soll im Herbst öffentlich ausgelegt werden, die bislang wichtigste Gemeindevertreter-Debatte zu dem Entwurf wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Mit dem Planwerk, in dem die städtebauliche Entwicklung für die kommenden Jahre fixiert wird, sollen auch die Wochenendhausgebiete in Ferch legalisiert werden. Die „Alte Dorfstelle“ soll als Erholungsgebiet ausgewiesen werden, in Sperlingslust soll ein Teilbereich sogar zur Wohnbaufläche werden.
Kaum Chancen sieht Büchner nach derzeitigem Diskussionsstand derweil für eine Schulungsgebäude mit Autowerkstatt am Parkplatz Baumgartenbrücke in Geltow. SPD und Bürgerbündnis hätten sich dagegen ausgesprochen. Die Fläche, die vom Rathaus auch schon mal als Standort für Boots- und Autohandel ins Gespräch gebracht wurde, solle Parkplatz und Park bleiben. Die in Geltow ansässige Fahrzeug-Sicherheitsprüfungs-Gesellschaft FSP, die unter anderem den Tüv abnimmt und Fahrzeug-Gutachten erstellt, wollte hier eine neu und größere Schulungszentrale einrichten.
Im Flächennutzungsplan sollen zudem reichlich Wohnungsbauflächen ausgewiesen werden, um Platz für Zuzügler zu schaffen. Neben dem Baugebiet Caputh-Mitte am Schmerberger Weg soll ein zweites, 4,3 Hektar großes an der Michendorfer Chaussee ausgewiesen werden. 433 Wohneinheiten könnte Caputh insgesamt beisteuern. Ferch könnte sich mit 390 Wohneinheiten beteiligen. Die größten Wachstumschancen bestehen dem Entwurf zufolge in Geltow, wo Platz für 510 Wohneinheiten vorhanden wäre. Allein in Wildpark West gibt es noch Platz für 135 Wohnungen. Henry Klix
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