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Potsdam-Mittelmark: Gewerkschaft warnt vor Gülle-Gas Explosionsgefahr in Ställen bei großer Hitze

Potsdam-Mittelmark - Bei der derzeitigen Hitze steigt in der Landwirtschaft die Gefahr von Unfällen durch die Vergiftung mit Gülle-Gas. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am gestrigen Freitag hingewiesen.

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Potsdam-Mittelmark - Bei der derzeitigen Hitze steigt in der Landwirtschaft die Gefahr von Unfällen durch die Vergiftung mit Gülle-Gas. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am gestrigen Freitag hingewiesen. Die Agrar-Gewerkschaft ruft Beschäftigte in der Landwirtschaft im Landkreis deshalb jetzt zu erhöhter Vorsicht auf. Besonders gefährlich sei der Umgang mit Gülle in geschlossenen oder schlecht belüfteten Ställen. Hohe Temperaturen beschleunigen den biologischen Abbau der Fäkalien. Dabei entstehe vor allem Schwefelwasserstoff, das als schädliches Gas besonders tückisch sei.

„In niedrigen Konzentrationen riecht Schwefelwasserstoff nach faulen Eiern“, so der Bezirksvorsitzende der IG Bau, Rudi Wiggert. Richtig gefährlich werde es aber dann, wenn man das Gas nicht mehr riecht. Bei höherer Konzentration lähme Schwefelwasserstoff nämlich den Geruchssinn. Schon nach wenigen Atemzügen kann es zur Bewusstlosigkeit und sogar zum Tod führen. Jeder, der in der Viehhaltung mit Gülle zu tun hat, sollte deshalb bei den gegenwärtigen Temperaturen besonders vorsichtig sein. Neben dem gefährlichen Gas enthalte Gülle auch Ammoniak, Methan und Kohlendioxid. Kommt dieses Gemisch mit Luft in Berührung, könne das zu Verpuffungen und Explosionen führen. Deshalb sollten beim Rühren und Abpumpen unbedingt explosionsgeschützte Motoren und Pumpen zum Einsatz kommen.

Besonders viel Schwefelwasserstoff werde freigesetzt, wenn die Fäkalien bewegt werden. „Vorsicht ist deshalb dann geboten, wenn Gülle abgelassen, umgepumpt oder gerührt wird“, so Wiggert. Gefördert werde die Entstehung von Schwefelwasserstoff zusätzlich durch eiweißreiches Futter. Besonders gefährlich sei auch das Aufrühren von Rinder- oder Schweinegülle unter Spaltenböden, auf denen die Tiere im Stall stehen. Durch offene Fenster und Türen im Stall müsse deshalb ständig für Belüftung gesorgt werden – auch um die Tiere zu schützen. Grundsätzlich sei es immer besser, die Gülle in einer Außengrube als unter dem Spaltenboden im Stall zu lagern. PNN

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