Potsdam-Mittelmark: „Gigantische Rastanlage“ noch ohne Lärmschutz
Pläne für Raststätte Michendorf Süd jetzt öffentlich / Bürgerinitive mit konkreten Forderungen
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Michendorf - Erhebliche Nachbesserungen an den seit Mittwoch öffentlich ausgelegten Plänen für die neue Autobahn-Raststätte Michendorf Süd fordert die Bürgerinitiative „Lärmschutz Jetzt“. Aus der heute noch sehr kleinen Rastanlage mit 51 Parkplätzen auf der Südseite der Autobahn soll laut Initiativen-Sprecher Andree Halpap „eine wahrhaft gigantische Rastanlage“ werden: Parkflächen für 170 Lkw und Busse sowie für 180 Pkw sollen dort ebenso entstehen wie großflächige Rastanlagen für die Fahrzeugnutzer. Lärmschutz für die umliegenden Wohngebiete sei nicht vorgesehen. Das sei laut Halpap nicht hinnehmbar.
Die Information der Öffentlichkeit sei in der jetzigen Situation besonders wichtig. Deshalb laden die Bürgerinitiative und die Gemeinde Michendorf am kommenden Montag, dem 3. Mai, um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung in das Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ ein. Dort sollen unter anderem die Originalpläne erläutert und von der Bürgerinitiative bewertet werden. Auf der Tagesordnung steht zudem der aktuelle Stand beim Ausbau der A10 .
Nach Einschätzung der Initiative sei der Neubau einer solch riesigen Rastanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnorten und in unmittelbarer Nähe zu einer Abfahrt ein Planungsfehler. Dazu erklärte Halpap gestern: „In direkter Nachbarschaft der Wohnhäuser in den Ortsteilen Bergheide und Sixt eine größere Rastanlage bauen zu wollen ist schon ein Unding. Und die Nähe der Rastanlage zur Abfahrt Michendorf soll uns dann auch noch die Parallelfahrbahnen an der A10 bringen, die zu einem 12-spurigen Ausbau der Autobahn führen, der ganz Michendorf belasten wird. Das ist so nicht hinnehmbar.“
Auf dem Tisch liegt nun bereits ein konkreter Forderungskatalog von „Lärmschutz Jetzt!“. Dazu gehört, dass das Bauvorhaben als Neu- und nicht als Ausbau eingestuft werden müsse. Entsprechend wären niedrigere Immissionsgrenzwerte anzuwenden. Insbesondere für die Wohngebiete Bergheide und Six müssten Lärmschutzmaßnahmen sowohl auf der Süd- und Ostseite der geplanten Raststätte getroffen werden, ebenso zwischen der Brücke über die B2 und der Raststättenauffahrt. Weiter im Forderungskatalog der Bürgerinitiative stehen: Größerer Abstand zur Wohnbebauung, Verzicht auf Parallelfahrbahnen, Schutz vor Lärmreflektionen sowie die Nutzung vorgeschriebener Ausgleichsmaßnahmen, um weiteren Lärmschutz für die Anwohner zu erreichen. ldg
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