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Tod am Glas. Etlichen Vögeln hat die Lärmschutzwand das Leben gekostet.

© tor

Potsdam-Mittelmark: Gläserne Gefahr

An Lärmschutzwand sterben Falken und Singvögel

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Teltow - Sie ist fast zehn Meter lang, vier Meter hoch und hat mindestens einem Falken und etlichen Singvögeln das Leben gekostet: Eine Lärmschutzwand aus Glas. Aufgebaut wurde sie in der Teltower Bertholdstraße an der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr, um die nahen Anwohner vor den lauten Geräuschen der herausfahrenden Einsatzwagen zu schützen. Doch an die Gefahren für Tiere hat offenbar niemand gedacht.

Die Fraktion Linke/Umweltaktive hat sich am Mittwochabend in der Teltower Stadtverordnetenversammlung dafür starkgemacht, dass die Gefahr entschärft wird. Man habe zahlreiche tote Vögel vor der Glaswand gezählt und dokumentiert, sagte Fraktionsmitglied Axel Szilleweit. Weil die Tiere das Glas nicht erkannten, flogen sie mit voller Wucht dagegen. Szilleweit forderte das Teltower Rathaus deshalb auf, die Wand abzudunkeln oder zumindest Klettergewächse anzupflanzen.

„Zwar sind auf dem Glas heute schon Vögelaufkleber angebracht, die andere Vögel verjagen sollen, doch die Aufkleber sind viel zu klein“, sagt Szilleweit. „Die Lärmschutzwand nimmt eine riesige Fläche ein“, wenn es nicht gerade geregnet habe und sich dadurch Tropfen auf den Scheiben bilden, könne man denken, man kann hindurchlaufen.

Mindestens einem Falken habe die tückische Wand das Leben gekostet, um den es Szilleweit besonders leid tut. Hinzu kommen etliche andere Spatzen und Schwalben. Man fordere nicht, die Wand abzubauen. „Keine Frage, der Lärmschutz ist wichtig für Anwohner“ – man müsse jedoch auch an die Tiere denken. tor

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