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Potsdam-Mittelmark: Glindower Alpen bewahren

Förderverein lud zum Ortstermin

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Förderverein lud zum Ortstermin Werder · Glindow – In den Glindower Alpen mit ihren durch über 100 Jahre Tonabbau entstandenen Schluchten, Plateaus, Steilwänden, Pfuhlen und Trockenrasenflächen muss einiges zur Landschaftspflege und für den Erhalt des jetzt wieder von ABM-Kräften rekonstruierten Naturlehrpfades getan werden. Darüber waren sich alle einig, die als Vertreter der Naturschutzbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark, des Fördervereins für Natur- und Landschaftsschutz (F.N.L.) Region Schwielowsee sowie von Betrieben jüngst bei einem Ortstermin im 109 Hektar großen Naturschutzgebiet zusammenkamen. Schutzgebietsbetreuer Kai Heinemann berichtete über das Vorkommen von 27 Säuger-, 73 Vogel-, 65 Weichtier-, 10 Fisch-, 5 Amphibien- und 25 Bockkäferarten. Viele von ihnen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen. Er zeigte auch, wie jahrelange Ablagerungen von Unrat und Gartenabfällen typische Farne und Flechten unterdrücken. „Besondere Gefahr bringt der Goldregen, der sich schnell vermehrt und Trockenrasengesellschaften zerstört“, betonte er. Auch die eingeschleppten fremdländischen Arten wie Sacalin-Staudenknöterich oder Indisches Springkraut wirken zunehmend zerstörerisch auf die eigentlich angesiedelte Flora des Gebietes. Die Teilnehmer berieten über den Einsatz von Technik, um die Trockenrasenfläche in der ehemaligen Kiesgrube hinter den Häusern an der Alpenstraße zu retten, wo sich Goldregen und Akazienaufschlag immer mehr ausbreiten. Werder-Frucht-Geschäftsführer Dieter Dörflinger hält es für möglich, gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband und durch Patenschaften nicht ständig ausgelastete Technik aus Betrieben für solche Arbeiten einzusetzen. Auch Tiere wie Schafe oder Ziegen für die Landschaftspflege zog die Gruppe in Erwägung. Klaus-Dieter Böer vom Kreisumweltamt Potsdam-Mittelmark machte darauf aufmerksam, dass alle Aktivitäten im Schutzgebiet mit seiner Behörde abgestimmt werden müssen. Er wies besonders darauf hin, in den „Urwaldcharakter“ in einem Großteil des Gebietes keineswegs einzugreifen und „aufräumen“ zu wollen. „Dieser Zustand mit dem Totholz, dem dichten Baum- und Strauchbewuchs muss so bleiben. Die das Gebiet bestimmende Flora und Fauna findet hier ihren besten Lebensraum.“ Kai Heinemann formulierte als wichtige Aufgaben, das Angelverbot rund um die Uhr zu kontrollieren, das Befahren der Alpen mit Fahrrädern zu unterbinden und Lehrpfadeinrichtungen vor Beschädigungen zu schützen.Wolfgang Post

Wolfgang Post

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