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Potsdam-Mittelmark: Glindower Ärtztehaus geplant

Ortsbeirat hofft auf neue Nutzung des Hauptgebäudes der Jahnschen Stiftung

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Werder · Glindow - Der Ort Glindow könnte demnächst auf dem Gelände der Jahnschen Stiftung ein eigenes Ärztehaus bekommen. Über entsprechende Verhandlungen mit drei interessierten Fachärzten informierte Klaus König auf der Sitzung des Glindower Ortsbeirates am Mittwochabend. Gemeinsam mit Peter Kames vertritt Klaus König den Ortsbeirat im Rat der Jahnschen Stiftung. Weitere Mitglieder des Gremiums sind der Rechtsanwalt Klaus-Dieter Geisler und der ortsansässige Arzt Manfred Thiel.

Laut König könnten die Praxen der drei weiteren Ärzte in dem seit 2002 leerstehenden Hauptgebäude der Stiftung an der Luise-Jahn-Straße eingerichtet werden. Dabei handele es sich um Fachärzte mit verschiedenen Spezialisierungen, die eine gute Ergänzung zur bereits vorhandenen allgemeinmedizinischen Praxis von Manfred Thiel wären. Genauere Aussagen konnte König aufgrund der noch laufenden Verhandlungen nicht treffen. Ortsbürgermeister Sigmar Wilhelm begrüßte die Pläne für das letzte noch leerstehende Gebäude der Jahnschen Stiftung. „Ein Ärztehaus wäre optimal für unseren Ort“, so Wilhelm.

Die Ansiedlung von Ärzten wäre zudem im Sinne von Luise Jahn, die vor ihrem Tode am 9. Juli 1916 in Berlin-Wilmersdorf festgelegt hatte, dass aus ihrem Nachlass eine Stiftung zu gründen sei. Aus dem Vermögen der Stiftung wurde nach ihrem Willen am Ufer des Glindower Sees ein Krankenhaus für die Ziegeleiarbeiter und ihre Familien errichtet. Ab 1961 war das Areal der Jahnschen Stiftung dann Heimstatt der Förderschule für mehrfach behinderte Kinder. Als der Landkreis diese Bildungseinrichtung im Jahr 2002 nach Werder verlegte, mussten neue Nutzer gesucht werden. „Unser Ziel war dabei immer, dass das Gelände öffentlich zugänglich bleibt“, so König. Mittlerweile gibt es neben der Arztpraxis in den Gebäuden der Stiftung eine Praxis für Physiotherapie sowie eine Großküche mit einer beliebten Kantine. Das Gartenhaus wurde vom Kinderheim Geltow als Außenwohnstelle gepachtet. Hier werden sechs Kinder betreut. Einzig das Haupthaus steht bisher noch leer.

Zur Stiftung gehört weiterhin ein großes Mietshaus in Steglitz, das den Hauptteil der Einnahmen erbringt. Laut Stiftungssatzung müssen sie auch heute noch für gemeinnützige und mildtätige Zwecke verwendet werden. So unterstützt die Stiftung finanziell viele Antragsteller aus der Region mit einem jährlichen Volumen von insgesamt 20 000 bis 35 000 Euro. Dazu gehören u. a. Selbsthilfegruppen, Schulen, die Deutsche Rheumaliga und das Lehniner Luise-Henrietten-Stift. Jeweils eine Schulklasse im Jahr erhält Zuwendungen, wenn die Schüler das Vermächtnis erfüllen, den Berliner Zoo zu besuchen und dabei einen Blumengruß am Grab der Stifterin niederlegen.Hagen Ludwig

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