Potsdam-Mittelmark: Goldene Nadeln für Schützen und Radfreunde
Werderaner Stadtsportbund zeichnet langjährig Aktive mit Gold, Silber und Bronze aus
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Werder (Havel) - Sie taten es sichtbar gern, trotzdem war es für die Baumblütenkönigin Viktoria Tremel, Bürgermeister Werner Große und den Chef des Stadtsportbundes (SSB) Werder, Klaus-Dieter Bartsch, harte Arbeit: 55 verdiente Sportler und Sportfunktionäre zeichneten sie am Samstagnachmittag mit den Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold aus.
In Werder, der brandenburgischen Sportstadt des Jahres 2007, sind immerhin 38 Vereine mit 3240 Mitgliedern im SSB vereinigt. „Im vorigen Jahr sind mit dem Anglerverein Phöben und dem Heimat- und Sportverein Neu Plötzin zwei neue Mitglieder dazugestoßen“, freute sich Bartsch. Mit dabei ist auch der „Havelländische Cricket Club Werder“, der einzige Bundesligist der Blütenstadt. Auch die 2. Mannschaft des Clubs ist jetzt in die Bundesliga aufgestiegen. „Leider ist Cricket in Deutschland nicht so populär wie in Indien“, sagte Bürgermeister Große, der erst vor Kurzem auf dem Subkontinent einer von rund 100 000 Zuschauern bei einem Cricketspiel war. Auch hier aber sei Sport für den Zusammenhalt der Stadt sehr wichtig, betonte er. Gerade für neu Zugezogene sei es die beste und einfachste Art, sich zu integrieren.
Geehrt wurden Mitglieder aus 26 Vereinen der Stadt, zu einem großen Teil Aktive, die sich schon seit Jahren im SSB engagieren. Mit Abstand die jüngsten waren der zwölfjährige Timmy Dietrich und der ein Jahr ältere Ole Kreissl. Die beiden jungen Windsurfer sind sogar schon auf internationalen Gewässern unterwegs. Bei den Deutschen Meisterschaften belegten sie den 12. und 13. Platz. Um an der Landesmeisterschaft im Windsurfen teilzunehmen, die in diesem Jahr neben den Ostdeutschen Bogenschießmeisterschaften in Werder stattfindet, sind sie allerdings noch nicht alt genug.
Ein „alter Hase“ ist dagegen die mit Bronze ausgezeichnete Susanne Kaspar: Seit über dreißig Jahren spielt sie Volleyball, seit 1998 wohnt sie in Werder und gehört der Hobbyabteilung des dortigen Vereins an. Für ihre Arbeit beim „Verein für Deutsche Schäferhunde“ wurde Sibylle Hartmann geehrt. Dort bildet sie Hunde zum Fährten, also in der Nasenarbeit aus, bei der die Tiere Suchübungen ausführen müssen. Silber ging unter anderem an Olaf Eggert. In der Woche arbeitet er bei den Fliedner´s-Werkstätten für behinderte Menschen, das Wochenende und so mancher Abend gehören aber der Jugend der Segelvereinigung der Blütenstadt.
Die fünf „Goldenen Ehrennadeln“ gingen an die beiden ehemaligen Schützenkönige Gerhard und Helga Große sowie an Jeanette Rux und das Team vom Zweiradmuseum. Während Rux’ Schützlinge ihre Künste auf dem Einrad vorführten, freuten sich Udo Müller und Rosemarie Jordan vom Zweiradmuseum zwar über die Auszeichnung, blickten aber schon nach vorne. „Am ersten April öffnen wir das Haus wieder, die Neuauflage der Museumsbroschüre liegt dann schon aus.“ Finanzielle Unterstützung erhoffen sich die beiden vom Verkauf ihrer Kunstaktie. Für fünf Euro können Freunde des Museums das kunstvoll gestaltete Zertifikat erwerben. Doch ganz allgemein können Jordan und Müller an ein erfolgreiches Jahr anknüpfen – über 4500 Gäste wurden 2011 gezählt. Trotz neuer Hausbesitzer ist Jordan deshalb zuversichtlich, dass das Museum weiter bestehen wird: „Wir haben positive Signale erhalten.“
Auch Klaus-Dieter Bartsch blickt offenbar gerne in die Zukunft: Er erinnerte an die Partnerschaft der Stadt mit Hertha BSC. „Ich hoffe, König Otto kann den Klassenerhalt retten, ich, König Bartschi, hoffe es für den WFC“. Bartsch ist nicht nur SSB-Vorsitzender, sondern auch Präsident des Werderaner FC.
Andreas Koska
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