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Frosch oder Känguru? In der Weitsprunggrube wird die Sprungkraft gemessen.

© eb

Potsdam-Mittelmark: Grashüpfer oder Känguru

Der Saarmunder Naturaktivpfad zeigt, ob man beim Weitsprung mit der Tierwelt mithalten kann

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Nuthetal - Jannik ist stolz. Der zehnjährige Grundschüler aus Saarmund springt genauso weit wie ein Kaninchen, seine Mitschüler haben es nur auf einen Froschsprung gebracht. Seit dem gestrigen Dienstag können sich Jung und Alt an einer Tierweitsprunggrube vergleichen und sehen, ob sie eher zum Grashüpfer oder zum Känguru taugen. Die Anlage ist ein Teil des neuen Saarmunder Naturaktivpfades.

Der Rundweg beginnt am Parkplatz des Saarmunder Sportplatzes und ist etwa einen Kilometer lang. An mehreren Stationen lernen Besucher Details über die Natur und die Umwelt, beispielsweise dass auf der Trockenwiese in der Mitte des Pfades Pflanzen wie Johanniskraut und Sauerampfer wachsen. Das Projekt wurde von der Saarmunder Laufgemeinschaft organisiert und kostete 15 000 Euro, von denen die Hälfte aus örtlichen Spenden und die andere Hälfte aus Lottomitteln des Landes stammt. „Die sind hier gut eingesetzt, schließlich können Kinder und Erwachsene etwas über nachhaltige Entwicklung lernen“, so Umweltministerin Anita Tack (Linke) zur Eröffnung.

Eigentlich sollte der Pfad schon im Vorjahr eingeweiht werden, doch die sechs Schautafeln wurden erst im Dezember fertig, sagt Michael Hustig. Er hatte 2011 die Idee zum Aktivpfad. Zwar gab es erst Bedenken, so einen Weg auf dem Land einzurichten. „Durch die vielen Informationen am Wegesrand ist der Pfad aber besonders für unsere Grundschüler interessant.“ Auch die Senioren des benachbarten Wohnprojektes können den Pfad nutzen, alle 400 Meter steht eine Bank zum Ausruhen bereit. Zudem trägt das Haus der Senioren zum Erhalt des Feuchtgebietes neben dem Pfad bei: Das Regenwasser wird vom Hausdach in einen kleinen Teich geleitet. Beim Feuchtgebiet gibt es jedoch noch Probleme, ein Nachbar hat hier Gartenabfälle entsorgt. Wenn er die nicht beseitigt, werde es Hustig zufolge eine Anzeige geben. Doch sind viele Saarmunder begeistert von dem Projekt: So will sich ein Mann, der direkt neben der Weitsprunganlage wohnt, um den Rasen rund um die Sprunggrube kümmern.

Mit dem Naturpfad wurde gleichzeitig ein Kunstprojekt eingeweiht: Bunte Vögel aus Holz, die Saarmunder Kinder in den Winterferien bastelten, hängen in den Bäumen. Ihre Standorte sind mit Geokoordinaten auf einem Handzettel abgedruckt, sodass man mit einem Navigationsgerät auf die Suche nach den handbemalten Kunstwerken gehen kann. eb

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