Potsdam-Mittelmark: Großbaustelle Havelauen
Dieses Jahr mehrere Baustarts südlich des Hafens
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Werder (Havel) - Die neue Therme mit Hotel und Campingplatz, eine Hafenpromenade mit Gebäuden zum Bummeln und exklusiv Wohnen, die beiden Kasernenhöfe mit günstigen Mietwohnungen und nicht zuletzt das neue Einkaufszentrum – die Pläne für den Süden der Havelauen nehmen Gestalt an. Der Chef der Havelauen-Projektgesellschaft, Klaus Peter Meißner, spricht bereits von einer „neuen Etappe bei der Entwicklung der Havelauen zu einem grünen Wohnort und touristischen Anziehungspunkt“. Tatsächlich wird es in diesem Jahr mehrere Baustarts geben.
Am 16. April soll mit dem Bau der Hafenpromenade begonnen werden. Um 15.30 Uhr ist ein symbolischer erster Spatenstich geplant. Schrittweise soll dann das ganze Gelände südlich des Stichhafens bis zur Elsastraße durch neue Erschließungsstraßen Struktur bekommen, die Stadtverordneten haben im März einem entsprechenden Erschließungsvertrag zugestimmt. Zwei Großinvestoren sind für alles Weitere startklar.
Die Unternehmensgruppe Antan-Recona aus Berlin, die derzeit schon das neue Nahversorgungszentrum baut, hat unlängst zwei Hektar Mischgebietsfläche an der Hafenkante dazu erworben. 100 barrierefreie Wohnungen sind in einem viergeschossigen Neubau an der Hafenkante geplant, von 50 Quadratmeter großen Zweiraumwohnungen bis hin zu 140 Quadratmeter großen Penthouses. Entlang der Straße Zum Großen Zernsee soll es drei weitere Dreigeschosser mit jeweils neun Wohneinheiten geben. In diesem Monat soll der Bauantrag gestellt werden. Im Frühjahr 2014 soll, so hofft der Investor, alles stehen. Investitionssumme: 25 Millionen Euro.
Auf der anderen Seite der Straße „Zum Großen Zernsee“ warten zwei Kasernenhöfe auf ihre Sanierung. Die „Projekt Rentenvorsorge OHG“ aus Hannover will in den in den 30er-Jahren entstandenen Bauten 130 Wohneinheiten einrichten. Auch in einem damals errichteten Wirtschaftsgebäude könnten weitere Wohnungen entstehen. Der Bauausschuss hat am Mittwochabend eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Kasernenhöfe mit Wirtschaftsgebäude zum Sanierungsgebiet zu erklären. Es ist ein Instrument des Baugesetzbuchs, um im öffentlichen Interesse städtebauliche Missstände zu beseitigen. Im Bauausschuss war man sich einig, dass hier genau das passieren soll.
Die steuerlichen Vorteile, die sich daraus ergeben, könnten sich später in der Miethöhe widerspiegeln, so Projektbetreuer Steffen Lehmann. Vor allem aber finde durch den Erhalt der historischen Bauten, die einst für die Luftkriegsschule der Wehrmacht errichtet und später durch die Sowjetarmee genutzt wurden, eine Aufwertung des kompletten Umfeldes statt. Für den ersten Kasernenhof wurde bereits ein Bauantrag gestellt. Noch in diesem Jahr soll es losgehen.
Zwei Projekte sind schon im Werden: Im Sommer soll das neue Einkaufszentrum eröffnet werden, im September die Blütentherme. Mit dem Witterungswechsel dürften die Havelauen-Süd endgültig zur Großbaustelle werden. Henry Klix
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