
© Manfred Thomas
Potsdam-Mittelmark: Große übertrifft sich selbst
Sein Rekordergebnis von 2002 hat er am Sonntag nochmal verbessert / Freibier bei der Wahlparty
Stand:
Werder (Havel) - Es ist ein Ergebnis, von dem andere Bürgermeister nur träumen können: Mit 81,77 Prozent der Stimmen ist Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern erneut in seinem Amt bestätigt worden. Sein Sohn und seine Frau waren die ersten, die ihm zum Wahlsieg gratulierten. Große sagte, dass er sich ein ähnliches Ergebnis wie vor acht Jahren, wo er knapp 79,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinte, zwar erhofft hatte. „Dass es noch besser wird, hatte ich aber nicht gedacht“, so Große gegenüber den PNN. Er dankte den Wählern für das „überwältigende Vertrauen“. Zu den jüngsten Umfrageverlusten der CDU befragt empfahl Große seinen Parteifreunden, „dem Volk mehr auf’s Maul zu schauen“.
Ein Spitzenergebnis von 89,35 fuhr Große in den beiden Wahllokalen in der Oberschule, direkt in Werders City, ein. Am „schlechtetsten“ ging es für ihn in Kemnitz mit 69,1 und in den drei Glindower Wahllokalen mit insgesamt 71,33 Prozent aus. Die Wahlbeteiligung lag mit 48,83 Prozent unter der von der Bürgermeisterwahl vor acht Jahren (51,8 Prozent). Erstmals nach der Gemeindegebietsreform waren auch die Töplitzer und die Derwitzer an der Wahl beteiligt, das Bürgerbündnis Töplitz und die FDP hatten Große unterstützt.
Der war sichtlich gerührt, als er bei der Wahlparty in den Bürgerstuben mit Blumen überschüttet wurde. Vor seinen Anhängern dankte Große dem Wahlkampfteam, mit dem sich auch in den nächsten 20 Jahren für Werder arbeiten ließe. Er kritisierte, dass im Wahlkampf in einigen Medien versucht worden sei, einen Keil zwischen Zuzügler und Alteingesessene zu treiben. „Ich habe mich immer bemüht, ausgleichend zu wirken. Das deutliche Ergebnis zeigt mir, dass das auch gelungen ist.“ Nach der kurzen Ansprache spendierte er Freibier.
Werner Große ist bereits seit 1990 Bürgermeister von Werder und tritt mit 60 Jahren seine letzte Wahlperiode an. Zu den Gratulanten gehörten auch CDU-Landeschefin Johanna Wanka und Großes Herausforderer Peter Kames von den Freien Bürgern, der von SPD, Grünen und Linken unterstützt worden war.
Kames lebt in Glindow und konnte hier mit 28,67 Prozent ein Ergebnis einfahren, dass er sich wohl für alle Wahllokale vorgestellt hatte. Offiziell sei er zwar für einen Wahlsieg angetreten, sagte Kames gestern gegenüber den PNN. „Natürlich wollte ich gewinnen. Im tiefsten Innern war mir aber klar, dass die Chancen gegen Werner Große nicht so groß sind.“ Ein Großteil der Bevölkerung habe befunden, dass es in den letzten 20 Jahren gut für Werder gelaufen sei, er hätte allerdings ein paar Prozentpunkten mehr für sich gehofft.
Kames war im Wahlkampf vor allem für mehr Bürgernähe eingetreten, verzichtete aber auf Frontalangriffe gegen den Amtsinhaber und bekannte sich zu einem „sachlichen Wahlkampf“. Trotz des deutlichen Wahlergebnisses betonte er gestern, dass ihm der Wahlkampf Spaß gemacht habe. Wie bisher werde er im Ortsbeirat und im Finanzausschuss kommunalpolitisch tätig bleiben, in acht Jahren erneut zur Wahl antreten werde er definitiv nicht. „Ich bin zum Glück auch nicht angewiesen auf die politische Karriere.“ Kames stammt aus dem Rheinland und ist Vize-Referatsleiter im Landes-Finanzministerium. Henry Klix
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